Frankfurt, 26. Feb (Reuters) - Nach einem weiteren Einbruch im Altersvorsorgegeschäft will der Finanzdienstleister MLP MLPG.DE andere Konzernsparten durch Zukäufe stärken. Zugleich kündigte Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg am Donnerstag ein neues Sparprogramm an, in Zuge dessen auch Stellen wegfallen sollen. "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen", sagte er bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. "Ab sofort nehmen wir wieder verstärkt Akquisitionsgelegenheiten im Privatkundengeschäft in den Fokus."
Speziell bei Maklern gebe es Möglichkeiten, da der Markt zersplittert und der Druck auf die Margen sehr hoch sei. Viele Vermittler machten sich deshalb Gedanken, sich einer Marke wie MLP anzuschließen. "Wir sind aber sehr pedantisch und legen viel Wert darauf, ob das Unternehmen zu uns passt oder nicht", betonte Schroeder-Wildberg. Mögliche Zukäufe seien deutlich geringer als die gut 100 Millionen Euro, die MLP vor zehn Jahren für den Vermögensverwalter Feri ausgegeben hatte.
Die Badener kämpfen seit längerem mit rückläufigen Umsätzen in der Altersvorsorge. Produkte wie die Riester-Rente und die Basis-Rente werden deutlich weniger nachgefragt, hinzu kommt das niedrige Zinsniveau, das Anlegern die Lust aufs Sparen verdirbt. 2015 gingen die Erlöse in der Sparte um zehn Prozent auf 216 Millionen Euro zurück. Im Vermögensmanagement, der zweiten großen Sparte des Unternehmens, legte der Umsatz dagegen um 13 Prozent auf 166 Millionen Euro zu.
Künftig sollen die Geschäftsbereiche Vermögensmanagement und Versicherung wichtiger werden. Ab 2019 sollen sie je rund ein Drittel zum Umsatz beitragen, sagte der Vorstandschef. Bislang stammt der größte Teil der Erlöse aus der Altersvorsorge.
MLP verdiente im vergangenen Jahr mit 19,8 Millionen Euro rund ein Drittel weniger als 2014. Mit einem neuen Sparprogramm will der Vorstand die SDax .SDAX -Firma wieder auf Trab bringen. Vor allem bei den Sachkosten soll gespart werden. Dabei werde auch eine niedrige zweistellige Zahl an Stellen der 1800 Mitarbeiter zählenden Gesellschaft wegfallen. Betriebsbedingte Kündigungen soll es keine geben. (Reporterin: Patricia Uhlig, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168)