06. Jul (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
ADO PROPERTIES ADJ.DE - München: Der Wohnungskonzern hat sich nach eigenen Angaben 85 Prozent an dem Immobilien-Projektentwickler Consus Real Estate CC11.DE gesichert. Der Consus-Großaktionär Aggregate habe seine Beteiligung in einen Anteil von 22,5 Prozent an ADO getauscht. Weitere Consus-Aktionäre mit einer Beteiligung von 20,5 Prozent hätten dem Aktientausch ebenfalls unwiderruflich zugesagt, so dass die Annahmequote bei mindestens 85 Prozent liegen werde, erklärte ADO.
AIRASIA AIRA.KL - Kuala Lumpur: Ein Nachfrageeinbruch nach Flugreisen infolge der Coronavirus-Pandemie sowie Verluste bei Absicherungsgeschäften für Treibstoff haben der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia einen Verlust eingebrockt. Der Konzern verbuchte für das erste Quartal einen Nettoverlust von 803,3 Millionen Ringgit (166,3 Millionen Euro), nach einem Nettogewinn von 96,1 Millionen Ringgit im Vorjahreszeitraum, wie die Airline mitteilte. Der Umsatz fiel von Januar bis März um 15 Prozent auf 2,31 Milliarden Ringgit. Konzernchef Tony Fernandes erklärte, AirAsia habe bei Lieferanten und Kreditgebern Zahlungsaufschub beantragt, um ausreichend Liquidität sicherzustellen.
REGENERON REGN.O - Frankfurt: Der US-Pharmakonzern treibt die Entwicklung einer potenziellen Covid-19-Arznei voran. Regeneron startet mit dem Mittel eine Studie der dritten und letzten Phase der klinischen Entwicklung zur Vorbeugung der Lungenkrankheit, wie das Unternehmen mitteilte. Regeneron-Aktien stiegen darauf im vorbörslichen Handel um fast vier Prozent. In der Studie mit 2000 Teilnehmern soll untersucht werden, ob die Arznei einer Erkrankung bei Personen vorbeugen kann, die engen Kontakt hatten zu einem Covid-19-Patienten. Auch Studien mit dem Mittel zur Behandlung von Corona-Patienten werden in die nächste Phase der Entwicklung gebracht. Regeneron arbeitet dabei mit dem US-Forschungsinstitut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) zusammen.
PROSIEBENSAT.1 PSMGn.DE - Berlin: Das Bundeskartellamt genehmigt die 500 Millionen Dollar schwere Übernahme des US-App-Entwicklers Meet Group MEET.O durch den Fernsehkonzern. "Eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs bei den Online-Dating-Plattformen durch den Zusammenschluss ist trotz der Marktstärke der beteiligten Unternehmen nicht zu erwarten", sagte Behördenchef Andreas Mundt. Zwar komme es zu einer weiteren Konzentration beim Online-Dating. Dieser Markt sei aber "durch dynamisches Wachstum, Marktzutritte und Wettbewerb gekennzeichnet". ProSieben begrüßte den Schritt, verwies aber darauf, dass auch noch die US-Kartellwächter grünes Licht geben müssten. ProsSieben will sich stärker auf das Unterhaltungs- und TV-Geschäft konzentrieren und im Zuge des Umbaus seine Dating-Sparte (Parship, ElitePartner) 2022 an die Börse bringen.
ZULIEFER-BRANCHE - München: Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder macht sich in der Coronakrise für eine Unterstützung der Zulieferer unter anderem in der Autobranche stark. "Es reicht quasi nicht, nur die Lufthansa LHAG.DE zu retten. Wir müssen uns auch um die Zulieferer kümmern", sagt Söder in München. "Das gleiche gilt für den Automobilbereich. Die großen Unternehmen sind stabil, gerade die in Bayern BMWG.DE NSUG.DE VOWG_p.DE . Wir brauchen auch Unterstützung für den gesamten Zuliefersektor."
RHEINMETALL RHMG.DE - Düsseldorf: Der Mischkonzern hat in der Autozulieferung einen Auftrag für elektrische Vakuumpumpen für einen Autoproduzenten in China erhalten. Der Auftragswert beträgt 250 Millionen Euro. Nachdem die Produktion im März und April infolge der Corona-Pandemie herunter gefahren wurde, ist das Werk der Pierburg Huayu Pump Technology in Shanghai inzwischen wieder zu 100 Prozent in Betrieb.
SMOORE INTERNATIONAL 6969.HK - Hongkong: Der chinesische E-Zigarettenanbieter sammelt Insidern zufolge bei seinem Börsengang in Hongkong 918 Millionen Dollar ein. Die Aktien würden zu 12,40 Dollar am oberen Ende der Spanne ausgegeben, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Smoore-Sprecher wollte dies nicht kommentieren. Der erste Handelstag ist für Freitag geplant. Der Börsengang des Juul-Konkurrenten ist bisher das größte Marktdebüt in Hongkong in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr machte Smoore einen Gewinn von umgerechnet knapp 308 Millionen Dollar.
CINEWORLD CINE.L - London: Der Konflikt zwischen dem britischen Kino-Konzern und seinem kanadischen Rivalen Cineplex CINEPLC1.LM um ihre gescheiterte Fusion spitzt sich zu. Cineworld kündigte eine Gegenklage wegen erlittener Schäden und Verluste infolge der fehlgeschlagenen Akquisition an. Cineworld hatte Mitte Juni den 1,65 Milliarden Dollar schweren Kauf von Cineplex abgesagt mit der Begründung, dass der Wettbewerber gegen den Fusionsvertrag verstoßen habe. Cineplex wies die Vorwürfe zurück und erhob Schadenersatzklage. BANKING GROUP LLOY.L - London: Vorstandschef Antonio Horta-Osorio verlässt die britische Großbank im Juni 2021. Er werde nach mehr als zehn Jahren "mit gemischten Gefühlen" gehen, zitierte Lloyds den 56-jährigen Portugiesen. Er hatte die Bank nach der Finanzkrise saniert; der britische Staat war 2017 wieder ausgestiegen. Zugleich kündigte Aufsichtsratschef Norman Blackwell seinen Abschied für Anfang 2021 an. Sein Nachfolger wird Robin Budenberg, ein ehemaliger Investmentbanker von UBS (SIX:UBSG), der zurzeit unter anderem für den Finanzinvestor Centerview arbeitet. Sein Amt dort werde er abgeben, den Posten als Chairman des britischen Kronguts (The Crown Estate) aber behalten.
TELE2 TEL2b.ST - Stockholm: Der Chef des schwedischen Telekomkonzerns, Anders Nilsson, nimmt seinen Hut. Es sei Zeit, eine Pause zu machen und sich für eine Weile auf andere Dinge im Leben zu konzentrieren, teilte Nilsson mit. Der langjährige Chef des Kabel-TV-Anbieters Com Hem stand seit der Übernahme durch Tele2 2018 auch dem Telekomkonzern vor. Ab 15. September übernehme der frühere Veon VON.AS -Manager und Branchenveteran Kjell Morten Johnsen die Firmenspitze bei Tele2.
ENCAVIS HWAG.DE - Düsseldorf: Der Produzent von Strom aus Erneuerbaren Energien hat in Frankreich seine Anteile an Solarparks um 15 Prozent aufgestockt. Damit ist die Firma nun deren 100-prozentige Eigentümerin. Die Gesamtkapazität der Anlagen summiert sich auf 75 Megawatt (MW). "Wann immer sich für Encavis die Möglichkeit ergibt, fehlende Minderheitsanteile von Solarparks zu wirtschaftlich überzeugenden Konditionen zu erwerben, werden wir diese wahrnehmen", erklärte Finanzvorstand Christoph Husmann.
SONOVA SOON.S - Zürich: Der Hörgeräte-Hersteller rechnet wegen der Maßnahmen zu Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/21 mit einem Rückgang des Umsatzes auf rund 65 bis 75 Prozent des Niveaus der entsprechenden Vorjahresperiode. Die Betriebsgewinnmarge (Ebita) dürfte im einstelligen Prozentbereich liegen. Sonova will die laufende Restrukturierung schneller vorantreiben und erwartet nach der vollständigen Umsetzung der Maßnahmen jährliche Kosteneinsparungen von 50 bis 70 Millionen Franken. Im laufenden Geschäftsjahr werden die Maßnahmen mit 40 bis 60 Millionen Franken Kosten zu Buche schlagen.
GEBERIT GEBN.S - Zürich: Der Umsatz des Schweizer Sanitärtechnikkonzerns ist im ersten Halbjahr um 9,8 Prozent auf 1,47 Milliarden Franken (1,38 Milliarden Euro) gesunken. Insbesondere im zweiten Quartal führten die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Infektionen zu einem deutlichen Rückgang. Infolge der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten im Hinblick auf die Pandemie sehe sich Geberit momentan nicht in der Lage, die Entwicklung der Bauindustrie einzuschätzen.
FUJITSU 6702.T - Tokio: Der japanische IT-Konzern will bis März 2023 die Hälfte seiner Büroflächen aufgeben. Es sei infolge der Conavirus-Pandemie die "neue Normalität", dass für die rund 80.000 Mitarbeiter in Japan das Arbeiten von zuhause nach Möglichkeit der neue Standard werde, erklärte der Konzern seinen Schritt unter dem Konzept "Work Life Shift".
QANTAS QAN.AX /AFTERPAY APT.AX - Bangalore: Die australische Fluggesellschaft und die Zahlungsplattform haben ihre Zusammenarbeit bekanntgegeben. Im Rahmen der Vereinbarung könnten Qantas-Vielflieger Punkte verdienen, wenn sie ihre Mitgliedsnummer mit ihrem bestehenden Afterpay-Konto verknüpften, teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Afterpay bietet vor allem Online-Shoppern kleine Kredite an und hat während der Coronavirus-Krise von der verstärkten Nachfrage im E-Commerce-Sektor profitiert. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)