03. Sep (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
PROSIEBENSAT.1 PSMGn.DE - Berlin: Der Fernsehkonzern lotet den Verkauf seiner Tochter Red Arrow Studios aus. Eine Veräußerung sei aber nur eins von mehreren Szenarien, sagte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag. Möglich seien etwa auch Partnerschaften. Das Medienmagazin DWDL hatte berichtet, die Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) sei mit dem Prozess unter dem Titel "Showtime" betraut, bei dem es um einen vollständigen Verkauf gehe. Red Arrow ist für das internationale Produktionsgeschäft zuständig und hatte im ersten Halbjahr seinem Umsatz um rund ein Drittel gesteigert, der bereinigte Gewinn (Ebitda) war um 28 Prozent auf 17 Millionen Euro geklettert.
SAUDI ARAMCO - Dubai: Stühlerücken beim saudischen Erdölriesen Saudi Aramco. Der Verkehrsminister von Saudi Arabien, Nabeel al-Amudi, sei in den Vorstand des Unternehmens berufen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Dienstag. Bereits am Montag hatte Saudi Aramco mitgeteilt, dass Yasir al-Rumayyan, Leiter des Staatsfonds PIF, neuer Aufsichtsratschef werde und dabei Energieminister Khalid al-Falih ersetzen werde. Falih hatte Rumayyan zu seiner Ernennung gratuliert und erklärt, dass dies ein wichtiger Schritt bei der Vorbereitung des Unternehmens auf einen Börsengang sei. Diesen strebt Saudi Aramco bis 2020/2021 an.
RYANAIR RYA.I - Dublin: Nach den Flugbegleitern werden nun auch die Piloten des irischen Billigfliegers in Spanien an mehreren Tagen im September streiken. Nachdem die Vermittlungsgespräche ohne Erfolg geblieben sind, rief die spanische Pilotengewerkschaft SEPLA die rund 900 Piloten für den 19., 20., 22., 27. und 29. September auf, die Arbeit niederzulegen. Gewerkschaften in Großbritannien, Irland und Portugal haben bereits zu Streiks bei der Airline aufgerufen. Ryanair hatte Ende Juli einen Personalabbau angekündigt.
GFG ALLIANCE - Sydney: Der in London ansässige Mischkonzern hat Insidern zufolge den für dieses Jahr geplanten Börsengang von Teilen seiner Stahl-Sparte in Australien erstmal auf Eis gelegt. Eine Börsennotierung der australischen Stahl-Einheit mit einem Wert von einer Milliarde australiche Dollar (fast 615 Millionen Euro) sei angesichts der Marktschwankungen zunächst einmal auf das kommende Jahr verschoben worden, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Investorengespräche mit australischen Fondsmanagern, die im September hätten stattfinden sollen, seien inzwischen abgesagt worden. Ein GFG-Sprecher wollte sich zur Verschiebung des Börsengangs nicht äußern. Er sagte aber, "wir sind im Rahmen unserer breiteren Strategie immer offen für Kapitalmarkttransaktionen". GFG ist in Besitz des Industriemagnaten Sanjeev Gupta. Der Mischkonzern ist in den Bereichen Rohstoffhandel, Bergbau, Metallherstellung und Energieerzeugung aktiv.
FRESENIUS FREG.DE - Frankfurt: Die zu Fresenius gehörende Klinikkette Helios kauft zwei Krankenhäuser in Kolumbien für rund 50 Millionen Euro. Die beiden Kliniken, die Helios über seine spanische Tochter Quironsalud übernimmt, liegen beide in der kolumbianischen Großstadt Medellin und verfügen über insgesamt rund 300 Betten. In der Stadt hatte Helios in diesem Jahr bereits die Clinica Medellin mit zwei Krankenhäusern und insgesamt rund 185 Betten übernommen. Das Unternehmen war damit in den privaten Krankenhausmarkt in Kolumbien eingestiegen. Nach dem Markteintritt 2017 in Peru baut die Klinikkette nun ihre Präsenz in Lateinamerika weiter aus. Mit dem Abschluss des Deals rechnet Fresenius Helios im vierten Quartal.
TOTAL TOTF.PA - Melbourne: Der französische Energiekonzern hat mit dem Inselstaat Papua-Neuguinea ein im April mit der früheren Regierung geschlossenes Gaslieferabkommen erneuert. Um den 13-Milliarden Dollar-Deal in trockene Tücher zu bringen, machte Total aber Konzessionen. "Die Regierung hat jetzt die Genehmigung für Total erteilt, um die Umsetzung des Papua-Gas-Projekts mit Volldampf voranzutreiben", erklärte Erdölministerin Kerenga Kua. Die Vertragsbestätigung ist wichtig für die Pläne Totals und seiner Partner Exxon Mobil (NYSE:XOM) XOM.N und Oil Search OSH.AX , die Flüssiggas-Exporte aus der Region deutlich zu steigern. Wegen der Ausbeutung der Ressourcen bei gleichzeitig wachsender Armut war das Abkommen zunehmend in die Kritik geraten. Der Finanzminister des Landes James Marape war im Frühjahr aus Protest dagegen zurückgetreten. Nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten machte Marape klar, dass er die Gesetze zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen verschärfen will.
PSA PEUP.PA - Paris: Der französische Autobauer hat den ehemaligen Renault RENA.PA -Nissan 7201.T -Manager Arnaud Deboeuf zum Strategie-Direktor ernannt. Das bestätigte ein PSA-Sprecher am Dienstag. Deboeuf war als Alliance Senior Vice President ein enger Vertrauter des entlassenen Konzernchefs Carlos Ghosn, der die Renault/Nissan-Allianz schmiedete. Vor Deboeuf sind schon eine ganze Reihe von Renault-Managern zum Rivalen PSA gewechselt. Sie folgten Carlos Tavares, früher die Nummer Zwei bei Renault und jetzt PSA-Vorstandschef.
LLOYDS BANKING GROUP LLOY.L - London: Der größte britische Hypothekenfinanzierer kauft das britische Wohnungskreditportfolio der Tesco Bank mit einem Wert von 3,7 Milliarden Pfund (rund 4,1 Milliarden Euro). Der Kaufpreis liege bei 3,8 Milliarden Pfund und werde mit internen Mitteln finanziert, teilte das Unternehmen mit. Mit dem Deal festigt Lloyds seine Position auf dem hart umkämpften britischen Markt für Hypothekendarlehen. Die Tesco Bank, eine Tochter der größten britischen Supermarktkette Tesco TSCO.L , erwirtschaftete mit ihrem aus über 23.000 Kunden bestehenden Portfolio bis Ende Februar Einnahmen von rund 81 Millionen Pfund und einen Gewinn vor Steuern von rund neun Millionen Pfund. Der Abschluss der Transaktion wird für März 2020 erwartet.
VARTA VAR1.DE - Danzig: Der deutsche Batteriehersteller will seine Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen Batterien bis 2022 auf über 150 Millionen Zellen jährlich erweitern. Hintergrund sei die hohe Nachfrage in einem Markt, der jährlich um mehr als 30 Prozent wachse, teilte das SDax-Unternehmen mit. "Wir stehen am Anfang eines großen Booms bei den Lithium-Ionen Batterien für kabellose Premium-Kopfhörer, von dem wir am stärksten profitieren", erläuterte Vorstandschef Herbert Schein.
Varta investiere rund 130 Millionen Euro in die Kapazitätserweiterung von 50 Millionen zusätzlichen Batteriezellen pro Jahr. In Deutschland sollen die Standorte Ellwangen und Nördlingen vergrößert werden. Varta will 2020 mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent weltweiter Marktführer bei Lithium-Ionen-Zellen werden.
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