24. Apr (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
LUFTHANSA LHAG.DE - Berlin: Verdi-Bundesvorstand Christine Behle fordert staatliche Unterstützung für die angeschlagene Airline. "Ohne öffentliches Geld hat die Lufthansa keine Chance", sagte Behle am Freitag zu "Bild". Andernfalls seien zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr, warnte die Gewerkschaftlerin, die auch stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Lufthansa ist. "Der Staat muss den Konzern jetzt stützen – sei es in Form einer aktiven oder stillen Beteiligung." Die Corona-Krise brockt dem Konzern Milliardenverluste ein, da der Flugbetrieb fast brachliegt. Insidern zufolge will die Lufthansa Anfang nächster Woche ein staatliches Hilfspaket von bis zu zehn Milliarden Euro schnüren. Dann dürfte auch die genaue Aufteilung zwischen Eigenkapital und Krediten klar sein.
ENI ENI.MI - Mailand: Der italienische Energiekonzern fährt wegen des Preisverfalls seine Ölproduktion zurück. Die Förderung werde in diesem Jahr um 30 Prozent gegenüber den ursprünglich angekündigten 1,75 Millionen bis 1,8 Millionen Barrel Öl-Equivalent pro Tag niedriger ausfallen. Die Investitionen würden 2021 gegenüber den bisherigen Plänen um 30 bis 35 Prozent zurückgefahren, kündigte der Konzern bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal an. Zum Jahresauftakt brach der bereinigte Nettogewinn um 94 Prozent auf 59 Millionen Euro ein.
PEARSON PSON.L - London: Wegen der Schließung von Schulen und Prüfungszentren aufgrund der Corona-Pandemie sind die Einnahmen des britischen Fachverlags im ersten Quartal um fünf Prozent gesunken. Das Unternehmen könnte noch härter getroffen werden, wenn die Maßnahmen zur sozialen Distanzierung weltweit verlängert würden, warnte der auf Schul- und Prüfungsmaterialien spezialisierte Konzern. Es gebe jedoch einen deutlichen Anstieg bei der Nutzung der digitalen Produkte und Dienstleistungen von Pearson sowie eine wachsende Nachfrage nach Online-Lernangeboten. Konzernchef John Fallon sagte, mit einer niedrigen Verschuldung und einer guten Liquidität sei Pearson finanziell stark aufgestellt.
SANOFI SASY.PA - Paris: Der französische Pharmakonzern profitiert von der kräftigen Nachfrage nach Schmerzmitteln und Fiebersenkern wegen der Ausbreitung des Coronavirus. Im ersten Quartal stieg der währungsbereinigte Gewinn um 16,1 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro, wie Sanofi mitteilte. Der Umsatz kletterte um 6,6 Prozent auf 8,97 Milliarden Euro. Rund die Hälfte des Gewinn- und Umsatzwachstums sei auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Der Corona-Effekt werde aber im Laufe des zweiten Quartals abebben. Die Prognose für 2020 bestätigte Sanofi. Der Konzern hat sich eine Steigerung des Gewinns je Aktie um fünf Prozent vorgenommen.
TAKEDA 4502.T - Tokio: Der japanische Pharmakonzern will einem Medienbericht zufolge seine Consumer-Health-Sparte für rund 400 Milliarden Yen (3,45 Milliarden Euro) verkaufen. Zu den möglichen Käufern von Takeda Consumer Healthcare Co. gehörten Taisho Pharmaceutical Co. 4581.T und große Investmentfonds, berichtete Nikkei. Die Sprecher sowohl von Takeda als auch von Taisho lehnten einen Kommentar ab. Takeda-Chef Christophe Weber hatte im vergangenen Jahr gesagt, dass ein Verkauf der Sparte, die auf den Heimatmarkt ausgerichtet ist, unwahrscheinlich sei. Die Aktien des Unternehmens stiegen im Handel in Tokio um 2,5 Prozent. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Wien, Zürich und Danzig. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)