* Nikkei rutscht unter Marke von 9000 Punkten zurück
* US-Regierung erwartet nur noch BIP-Plus von 1,7 Prozent
* Japanische Autobauer verlieren
Hongkong, 02. Sep (Reuters) - Nach einer mehrtägigen Rally ist den Börsen in Fernost die Puste ausgegangen. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht für August zogen sich die Investoren am Freitag bei geringen Handelsumsätzen aus konjunkturanfälligen Werten zurück. In Tokio rutschte der Leitindex wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 9000 Punkten.
Die US-Regierung senkte ihre Wachstumsprognose fürs laufende Jahr deutlich auf 1,7 Prozent von bislang 2,6 Prozent. Zudem wurden vom US-Arbeitsmarkt schwache Signale erwartet: Die gedämpfte Verbraucherstimmung und unsichere Aussichten der größten Volkswirtschaft dürften die Unternehmen davon abgehalten haben, Mitarbeiter einzustellen. Experten schätzten, dass der Stellenaufbau noch schwächer ausgefallen sein könnte als bislang mit 75.000 Arbeitsplätzen angenommen . "Der August war ein ziemlich harter Monat für die Wirtschaft", sagte Ryan Sweet von Moody's Analytics. "Die Unternehmen dürften die Einstellung von Mitarbeitern erst einmal verschoben haben." Die Regierung in Washington legt die Daten um 14.30 Uhr (MESZ) vor.
Die Skepsis erfasste alle Märkte in Asien: In Tokio fiel der Leitindex Nikkei 1,2 Prozent auf 8950 Punkte, der breiter gefasste Topix gab 1,1 Prozent ab auf 769 Zähler. Hongkong lag 1,5 Prozent im Minus, Shanghai ein Prozent, Seoul 0,7 Prozent. Auch Taiwan lag in den roten Zahlen, allerdings nur minimal. Schlechte Arbeitsmarktdaten würden die US-Notenbank unter Druck setzen, mehr zur Stützung der Konjunktur zu tun und noch einmal Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Die Aussicht darauf könnte Anleger zurück an die Börsen locken.
Ein schwacher Autoabsatz in den USA drückte Toyota und Honda tief ins Minus: Die Aktien des Marktführers gaben 1,6 Prozent ab, der kleinere Autobauer Honda knapp zwei Prozent. Toyota hat auf dem größten Automarkt der Welt im August 13 Prozent weniger verkauft, Honda 24 Prozent weniger.
Die Investoren trennten sich aus Sorge über die Auswirkungen des starken Yen auf die Gewinne der exportstarken Elektronikkonzerne auch von Sony -Aktien. Der Kurs gab 4,3 Prozent ab.
Der Euro notierte bei 1,4255 Dollar und damit kaum verändert gegenüber dem US-Handel. Investoren erwarten in den kommenden Tagen allerdings vor allem wegen der Schuldenkrise einen schwächeren Euro. Der Dollar wurde mit 76,80 Yen gehandelt, nach 76,92 Yen in den USA. Der Schweizer Franken notierte zum Euro mit 1,1345 und zum Dollar mit 0,7944 . (Reporter: Saikat Chatterjee; geschrieben von Angelika Stricker; redigiert von Axel Hildebrand)