Insider-Daten freischalten: Bis zu 50% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 1-Hoffnung auf stärkeren Rettungsschirm treibt Aktienmarkt

Veröffentlicht am 27.09.2011, 11:31
DE40
-
DBKGn
-
CAGR
-
HRGV
-

* Spekulationen über Ausweitung des Rettungsfonds EFSF

* Griechenland-Pleite und Bankenkollaps scheinen vorerst vom Tisch

* Rohstoffe profitieren von anziehenden Aktienmärkten (Neu: weitere Aussagen von Händlern, Bankenwerte)

- von Kirsti Knolle

Frankfurt, 27. Sep (Reuters) - Die Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrise hat die europäischen Aktienmärkte am Dienstag weiter angetrieben. Der Dax schaffte ein Plus von 3,4 Prozent auf 5529 Punkte, nachdem er schon zu Wochenbeginn um knapp drei Prozent gestiegen war. Der europäische Stoxx50 zog 3,1 Prozent an. "Investoren setzen derzeit auf zwei Dinge", sagte ein Händler. "Erstens: Griechenland geht nicht pleite und zweitens die europäischen Banken werden zwangsgerettet."

Die Erwartungshaltung basierte vor allem auf Spekulationen über eine weitere Ausweitung des Rettungsfonds EFSF. Viel beachtet wurde eine Meldung des Fernsehsender CNBC, wonach das Volumen des EFSF über die Ausgabe eigener Anleihen aufgepumpt werden könnte. Die Finanzminister von Deutschland und Spanien wiesen den Bericht allerdings zurück. "Damit ist diese Idee aber nicht gestorben", hieß es in einem Kommentar der Commerzbank. Ihrer Einschätzung nach ist sie lediglich vertagt, bis Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Zustimmung des Bundestages zur 440-Milliarden-Aufstockung des EFSF in der Tasche hat. Die Parlamentarier in Berlin stimmen am Donnerstag ab. Ein "Ja" scheint sicher, da SPD und Grüne ihre Zustimmung signalisiert haben. Offen ist dagegen, ob Kanzlerin Angela Merkel die Koalitionsparteien hinter sich versammeln kann.

Von der Aufbruchstimmung an den Aktienmärkten profitierten auch die Rohstoffe. Öl und Kupfer zogen nach der jüngsten Talfahrt wieder an. Und auch Gold verteuerte sich, was Händler aber vorrangig auf eine technische Gegenreaktion auf den jüngsten Preisrutsch zurückführten. Der Euro pendelte wie schon zu Wochenbeginn um 1,35 Dollar.

AUSSICHT AUF ZWANGSRETTUNG HILFT FINANZWERTEN

Zu den größten Profiteuren am Aktienmarkt zählten weiterhin die in den vergangenen Wochen arg gebeutelten Finanzwerte. Der europäische Versicherungsindex zog um 4,3 Prozent an, der Bankenindex um 3,9 Prozent. Die deutlichsten Zuschläge verzeichneten in Frankfurt die Deutsche Bank mit einem Plus von 7,6 Prozent sowie die Allianz mit einem Anstieg um 7,3 Prozent.

In Frankreich gewannen die Credit Agricole und die Societe Generale sieben beziehungsweise acht Prozent. "Zuletzt hat man bei den europäischen Banken gedacht:'Da knirschts im Gebälk'", sagte ein Börsianer. "Jetzt scheint es so, dass die EU möglicherweise Banken zwangsweise rekapitalisiert oder sie teilverstaatlicht. Damit ist eine große Angst erst einmal aus dem Markt."

Deutliche Gewinne am deutschen Aktienmarkt verbuchten auch MAN und Volkswagen, die sich um 6,6 beziehungsweise 3,3 Prozent verteuerten. Die EU-Kommission hat VW am Montagabend ohne Auflagen die Übernahme des Münchner Lastwagen- und Maschinenbauers erlaubt.

Börsianer warnten dennoch, dass die Erholung des Marktes kurze Beine haben könnte. "Angesichts der hohen Unsicherheit ist Raum für beides - für Pessimismus und für Optimismus", sagte Analyst Keith Bowman von Hargreaves Lansdown. "Die Optimisten sind derzeit am Zug und setzen darauf, dass die europäischen Politiker in den kommenden Wochen einen Weg aus der Krise finden. Aber die Bedenken bleiben. Etliche Investoren bezweifeln den Erfolg der geplanten Maßnahmen." (Reporter: Kirsti Knolle, unter Mitarbeit von Daniela Pegna; redigiert von Ralf Banser)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.