* Tokioter Börse im Rückwärtsgang
* Dollar fällt zum Yen zeitweilig auf Vier-Monats-Tief
* Auch Schuldenkrise in Europa sorgt für Belastungen
(neu: Börsenschluss in Tokio, weitere Börsen)
Tokio, 14. Jul (Reuters) - Der Warnschuss der Ratingagentur Moody's gegen die von der Zahlungsunfähigkeit bedrohten USA hat am Donnerstag die Aktien- und Devisenmärkte in Asien belastet. Auch die anhaltende Schuldenkrise in Europa führte dazu, dass an der Leitbörse Tokio die großen Indizes nachgaben. Der Dollar fiel in die Nähe des seit vier Monaten niedrigsten Wertes. Der höhere Yen in Tokio hielt die Exportwerte unter Druck. Auch die anderen asiatischen Börsen tendierten überwiegend nach unten, nachdem Moody's der größten Volkswirtschaft wegen des anhaltenden Streits über die Verschuldungsobergrenze mit dem Verlust des Ratings als bester Schuldner gedroht hatte.
So verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> 0,27 Prozent auf 9936 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> fiel in Tokio um 0,42 Prozent auf 857 Punkte. In Hongkong<.HSI>, Südkorea<.KS11> und Singapur<.FTSTI> ging es ebenfalls nach unten. Auch Taiwan<.TWII> meldete Verluste. Dagegen notierte Shanghai<.SSEC> nahezu unverändert.
Die Drohung von Moody's sei von den Märkten noch nicht eingepreist gewesen, so dass die Kurse gefallen seien, sagte Nagayuki Yamagishi, Investmentanalyst bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Bis zur Beilegung des Streits über die Schuldenobergrenze in den USA stünden den wegen der europäischen Schuldenkrise ohnehin nervösen Märkten unruhige Wochen bevor.
Der Dollar geriet ebenfalls unter Druck und fiel auf 78,81 Yen. Zeitweilig sackte die US-Währung auf 78.45 Yen herab, den seit vier Monaten niedrigsten Wert. Die Verteuerung des Yen belastete Exportwerte wie Sony Corp<6578.Z>, die um ein Prozent auf 2127 Yen nachgaben. Toyota Motor Corp<7203.T> gaben um 0,74 Prozent auf 3340 Yen nach. "Ein höherer Yen dürfte die Stimmung dämpfen und die Exportwerte unter Druck halten", sagte Takashi Hiroki von Monex Securities. Zu den Verlierern gehörten außerdem Versicherungs- und Bankentitel, die infolge der Schuldenkrise in Europa ohnehin schon gebeutelt waren.
Auf den Devisenmärkten stand der Dollar weiter unter Druck. Er notierte in Tokio zum euro mit 1,4212 Dollar in der Nähe des New Yorker Schlusskurses von 1,4186 Dollar.
Die Wall Street war am Mittwoch mit Kursgewinnen aus dem Markt gegangen, nachdem die US-Notenbank die Bereitschaft zu einer weiteren Stützung der lahmenden Wirtschaft geäußert hatte. Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging 0,4 Prozent fester bei 12.491 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500<.SPX> gewann 0,3 Prozent auf 1317 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 2796 Stellen.
(Reporter: Ayai Tomisawa; geschrieben von Volker Warkentin; redigiert von Boris Berner)