* Fluglinien profitieren von sinkenden Ölpreisen
* Telekom nach Zahlen abgestraft
* Warten auf die US-Arbeitsmarktdaten
(neu: Lufthansa, Klöckner, RWE)
Frankfurt, 06. Mai (Reuters) - Angeführt von Kursgewinnen
bei ThyssenKrupp und Lufthansa hat sich der
Dax<.GDAXI> am Freitag im Plus gehalten. Der Leitindex legte 0,6
Prozent auf 7421 Zähler zu, während die meisten anderen
europäischen Indizes nachgaben. Bei ThyssenKrupp honorierten die
Anleger, dass Vorstandschef Heinrich Hiesinger den Mischkonzern
umkrempelt und sich unter anderem von der Edelstahlsparte
trennen will. "Weitere Schritte zum Umbau des Unternehmens waren
von den Analysten zwar erwartet worden, aber sicherlich nicht in
dem Ausmaß", sagte ein Börsianer. Hiesinger, der sein Amt im
Januar antrat, hat dem Schuldenabbau höchste Priorität
eingeräumt. Die Papiere stiegen um bis zu 8,2 Prozent auf ein
Vier-Monats-Hoch von 32,30 Euro.
Lufthansa legte knapp fünf Prozent zu. Händler begründeten
den Sprung mit einer Kaufempfehlung durch die UBS und sinkenden
Ölpreisen. In Paris stiegen die Titel von Air France
4,2 Prozent. In der vergangenen Woche haben die Preise für
Brent und WTI um fast 14 Prozent nachgegeben. Vor
allem am Donnerstagabend sorgten neue Zweifel an der Erholung
der US-Wirtschaft für einen regelrechten Ausverkauf bei den
Rohstoffen, nachdem eine überraschend hohe Zahl an
Arbeitslosen-Erstanträgen Hoffnungen auf eine Entspannung am
kriselnden Jobmarkt gedämpft hatte. Mit Spannung blickten die
Anleger daher auf die am Nachmittag (14.30 Uhr MEZ) erwarteten
offiziellen US-Beschäftigtenzahlen.
BASF-Papiere rutschen nach einem freundlichen
Start ins Minus. Mit seinem Gewinnsprung im ersten Quartal
hatten der Chemiekonzern die Börsianer eigentlich überzeugt.
"Nach dem starken Lauf der vergangenen Wochen, nutzten die
Investoren aber die Gelegenheit, um Kasse zu machen," sagte ein
Händler. Die Papiere verloren bis zu ein Prozent auf 65,34 Euro.
Auch die Aktien der Deutschen Telekom mussten
Kursverluste hinnehmen, sie gaben 0,3 Prozent auf 11,14 Euro
nach. Ein Einbruch im Auslandsgeschäft hat dem Unternehmen den
Jahresauftakt vermiest. Die Zahlen seien wirklich dürftig
ausgefallen, sagte DZ-Bank-Analyst Joeri Sels. Die Telekom
kämpfe in fast allen Geschäftsbereichen und Ländern mit harten
Marktbedingungen.
RWE SORGT MIT FUSIONSPLÄNEN FÜR GESPRÄCHSSTOFF
Für Gesprächsstoff sorgten RWE-Aktien: Der
Energiekonzern und der spanische Versorger Iberdrola
standen vor wenigen Monaten Kreisen zufolge kurz vor einer 60
Milliarden Euro schweren Fusion. Iberdrola habe im Februar
unmittelbar vor der geplanten Bekanntgabe des Zusammenschlusses
aber einen Rückzieher gemacht, erfuhr die Nachrichtenagentur
Reuters von mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Die Papiere von RWE drehten ins Plus und notierten 0,3 Prozent
höher bei 43,64 Euro. Iberdrola notierten 0,2 Prozent schwächer.
Unter den Nebenwerten hatten Klöckner & Co (KlöCo)
zum Wochenschluss die Nase vorn. Der Stahlhändler verschafft
sich mit einem Zukauf den Markteintritt in Brasilien.
Cheuvreux-Analyst Alexander Haissl betonte in einem Kommentar,
KlöCo könne die geschätzt 100 Millionen Euro teure Akquisition
voraussichtlich aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Aktien
legten 3,1 Prozent auf 24,76 Euro zu.
(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Axel Hildebrand)