* Einigung zwischen Republikanern und Demokraten nicht absehbar
* Positive Konjunkturdaten halten Verluste in Grenzen
(neu: Dax-Schluss, Konjunktur, neuer Analyst, Netflix, Lexmark)
New York, 26. Jul (Reuters) - Der ungelöste Schuldenstreit zwischen Demokraten und Republikanern hat am Dienstag erneut die Wall Street belastet und überzeugende Quartalszahlen in der Wahrnehmung der Börsianer verdrängt. Anleger und Händler blieben zwar grundsätzlich überzeugt, dass die Politiker sich noch rechtzeitig vor der Frist am 2. August zu einer Lösung durchringen können - sie machen sich jedoch zunehmend Sorgen, dass die danach anstehenden Haushaltskürzungen das Wachstum bremsen könnten. Begrenzt wurde der Abwärtstrend durch positive Konjunkturdaten: Das Verbrauchervertrauen stieg im Juli überraschend an.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte notierte im Mittagshandel 0,6 Prozent tiefer bei 12.522 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500<.SPX> verlor 0,3 Prozent auf 1333 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> notierte nahezu unverändert bei 2843 Stellen. In Frankfurt verließ der Dax<.GDAXI> dagegen den Handel mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 7349 Stellen.
Im Schuldenstreit schwinde langsam das Vertrauen in die Politik, sich doch noch zu einigen, sagte Hugh Johnson von der gleichnamigen Beratungsfirma in New York. Peter Cardillo von Avalon Partners ergänzte: "Die Investoren erwarten zwar keinen Zahlungsausfall, aber sie sorgen sich, welche Kürzungen vorgenommen werden und was die Politiker sonst noch entscheiden."
Den Politikern in Washington läuft die Zeit für eine Einigung im erbitterten Schuldenstreit davon. Bis Dienstag in einer Woche muss die gesetzlich verankerte Grenze von bislang 14,3 Billionen Dollar angehoben werden, sonst kann die US-Regierung ihre Rechnungen nicht mehr begleichen. Auf dem Spiel steht damit auch das Top-Rating "AAA" für die USA.[ID:nLDE76P0XA]
Trotz der politischen Hängepartie konzentrierten sich die
Anleger auch auf die laufende Bilanzsaison. Höhere
Verkaufspreise und das gute Geschäft in Nordamerika bescherten
dem US-Autobauer Ford
Der US-Druckerhersteller Lexmark
Zu den Verlierern gehörten die Titel des US-Mischkonzerns
3M
Papiere der Internetvideothek Netflix
Die Aktien des Logistik-Konzern United Parcel Service
(Reporter: Angela Moon; bearbeitet von Sören Amelang, Axel Hildebrand)