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FOKUS 2-Aktienmarkt zweifelt weiter an Rettung Griechenlands

Veröffentlicht am 24.06.2011, 18:29
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* Skepsis trotz neuer Finanzspritzen für Griechenland

* Ifo-Geschäftsklima-Index höher als erwartet

* Autowerte auf Pole Position im Dax

(neu: US-Daten, Banken, Griechenland, Fluglinien)

Frankfurt, 24. Jun (Reuters) - Es hat nicht sollen sein: Hatten am Morgen noch die Aussicht auf ein neues Rettungspaket für Athen und ein starker Ifo-Index den Dax ordentlich ins Plus gehievt, siegte zum Handelsschluss doch wieder die Skepsis. Der Dax<.GDAXI> ging am Freitag mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 7121 Punkte aus dem Handel, obwohl er am Vormittag noch ein Plus von 1,7 Prozent geschafft hatte. Auf Wochensicht verlor der Leitindex damit 0,6 Prozent. Der europäische FTSEurofirst 300<.FTEU3> fiel in diesem Zeitraum sogar um 1,1 Prozent - der Index hat inzwischen acht Wochen in Folge an Wert eingebüßt, zuletzt gab es das im Jahr 1998.

Auch die US-Börsen lagen zu Handelsschluss in Europa im Minus. Der Dow Jones<.DJI> notierte 0,7 Prozent niedriger, die Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sogar 0,8 Prozent.

Wichtigste Nachricht für den Finanzmarkt war die Zusicherung der europäischen Gemeinschaft, dem strauchelnden Griechenland neue Milliardenkredite zu gewähren. Voraussetzung für neue Geldströme ist allerdings, dass der griechische Ministerpräsident sein Sparprogramm durchs Parlament bringt. Börsianer zeigten sich aber skeptisch. Noch gäbe es zu viele offene Fragen, vor allem mit Blick auf die Beteiligung privater Gläubiger: "Trotz aller politischer Erfolgsbeteuerungen: die Einbeziehung privater Gläubiger auf freiwilliger Basis ohne ein Default-Rating der Agenturen zu riskieren, gleicht der Quadratur des Kreises", schrieb Volkswirt Nikolaus Kreis von der UniCredit in einem Kommentar. Und auch die politischen Risiken seien nicht zu unterschätzen. "Ich bin nicht überzeugt, dass die Griechen die Sparmaßnahmen akzeptieren werden", merkte ein Fondsmanager an. "Ich gehe davon aus, dass wir eine Demonstration nach der anderen sehen werden."

FINANZWERTE AUF BERG- UND TALFAHRT

Die Nervosität der Aktienanleger ließ sich gut an der Berg- und Talfahrt der Finanzwerte festmachen. Während diese am Morgen noch eine Erleichterungsrally hinlegten, verzeichnete die Branche<.SXIP><.SX7P> zum Handelsschluss europaweit die größten Verluste. Die Stimmung drehte, als italienische Banken vorübergehend vom Handel ausgesetzt worden waren. Händler sprachen von vagen Gerüchten, dass die Stresstests den Instituten Schwierigkeiten bereiten würden. "Egal wie hoch der Wahrheitsgehalt ist, auf jeden Fall sind die Stresstests wieder in den Fokus gerückt", sagte ein Börsianer. Die Aktien von UniCredit gingen mit einem Minus von 5,5 Prozent aus dem Handel, Intesa SP notierten 4,2 Prozent niedriger. In Paris wurden Finanzwerte abgestoßen, nachdem Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gesagt hatte, dass sich französische Banken und Versicherungen an freiwilligen Hilfen für Griechenland beteiligen werden. Credit Agricole, BNP Paribas und Societe Generale fielen um rund zwei Prozent. In Frankfurt büßten Commerzbank vier Prozent und Deutsche Bank 1,4 Prozent ein.

FLUGLINIEN PROFITIEREN VON FALLENDEM ÖLPREIS

Im Dax waren vor allem Autowerte gefragt. "Die Branche ist derzeit so erfolgreich wie kaum eine andere", sagte ein Börsianer. "Audi und BMW haben zuletzt ehrgeizige Absatzziele ausgegeben, und auch den anderen Herstellern geht es einfach gut." BMW besetzten mit einem Plus von knapp drei Prozent die Pole Position. Volkswagen gewannen 2,2 Prozent, Daimler rückten um 0,6 Prozent vor.

Fluglinien konnten Börsianern zufolge vom fallenden Ölpreis profitieren. Im Dax gehörten Lufthansa mit einem Plus von 0,7 Prozent zu den größten Gewinnern. Air France-KLM legten in Paris 0,9 Prozent zu. Hier machte sich auch die Heraufstufung der Aktie durch die Citigroup auf "Buy" von "Hold" bemerkbar. Mehrere Länder werfen unter Leitung der Internationalen Energie Agentur (IEA) 60 Millionen Barrel ihrer strategischen Ölreserven auf den Markt, um so den Preis für den Rohstoff zu drücken und die Lieferausfälle aus Libyen zu kompensieren. Der Preis für Nordsee-Öl ist in den vergangenen beiden Tagen um acht Dollar gefallen und kostet aktuell rund 106 Dollar je Fass.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kerstin Leitel)

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