Sei dabei: Jeden Monat kopieren +750.000 Anleger die besten Aktienpicks der Profis!Gratis anmelden

FOKUS 2-Dax auf Erholungskurs - Bange Blicke nach Japan bleiben

Veröffentlicht am 17.03.2011, 16:10
DE40
-
JP225
-
PRU
-
SRENH
-
SIEGn
-
SWVk
-
NDXG
-
HEIG
-
AD8
-
ACNF
-
TECDAX
-

* Anleger hoffen auf Abwendung des Super-Gaus

* Nikkei-Index verlor relativ moderate 1,4 Prozent

* Japanische Anleger gehen in Yen

(neu: Händler, Versicherungswerte)

Frankfurt, 17. Mär (Reuters) - Die europäischen Aktienbörsen bleiben im Bann der Atomkatastrophe in Japan: Die anhaltenden Bemühungen um eine Kühlung des beschädigten Unglücksmeilers Fukushima ließen die Kurse nach den jüngsten Verlusten am Donnerstag wieder steigen. Der Dax<.GDAXI> lag am späten Nachmittag mit 6656 Punkten 2,2 Prozent im Plus. Auch der europäische Stoxx50 und die Wall Street<.DJI> verbuchten Gewinne. "Es gibt die Hoffnung, dass der drohende Super-Gau in Japan doch noch abgewendet werden kann", sagte ein Händler. "Wie berechtigt diese Hoffnungen sind, weiß derzeit allerdings niemand." Insgesamt bleibe die Lage fragil und hänge sehr stark von den jeweiligen Nachrichten ab, sagte Klaus Stabel, Chefanalyst bei ICF.

Ingenieure arbeiteten am Donnerstag mit Hochdruck daran, die Stromversorgung wieder in Gang zu bringen, um die Kühlpumpen mehrerer heißgelaufener Reaktoren wieder in Gang setzen. Die Verbindung wird nach Angaben der Betreibergesellschaft Tepco jedoch frühestens am Freitag stehen. Bis dahin versuchten die Japaner mit Lösch-Hubschraubern und Wasserwerfern der Lage in dem Atomkomplex Fukushima Herr zu werden. An der Tokioter Börse hatte der Nikkei-Index<.N225> 1,4 Prozent im Minus geschlossen - deutlich weniger als am Mittwoch die Wall Street und die Börsen in Europa eingebüßt hatten, deren Verluste sich wie beim Dax auf rund zwei Prozent beliefen. Allerdings zogen japanische Anleger in Scharen ihre Yen aus dem Dollar-Raum ab und trieben damit ihre Landeswährung zum Dollar zeitweise auf ein Rekordhoch. Sie wollen damit den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete sowie die Bewältigung der Atomkatastrophe finanzieren.

Japans Notenbank pumpte erneut weitere 45 Milliarden Euro in die Märkte, um Engpässe bei der Liquiditätsversorgung der Unternehmen und Banken zu verhindern. Wirtschaftsminister Kaoru Yosano sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Finanzmärkte in der drittgrößten Volkswirtschaft noch stabil genug seien, um ohne ein G7-Eingreifen auszukommen. Auch seien keine Stützungskäufe der Regierung am Aktienmarkt nötig. Noch am Donnerstag wollten sich die G7-Minister in einer Telefonkonferenz über die wirtschaftlichen Folgen des schweren Erdbebens und der Atom-Katastrophe beraten.

JAPAN-KRISE HAT AUCH EINZELWERTE FEST IM GRIFF

Auch bei Einzelwerten blieben die Folgen des Japan-Bebens das entscheidende Thema. Die vergleichsweise moderate Schadenschätzung des Risikospezialisten Eqecat hellte die Stimmung für die Versicherer wieder etwas auf. Münchener Rück und Hannover Rück legten gut fünf Prozent zu, nachdem sie an den vergangenen fünf Handelstagen jeweils mehr als elf Prozent verloren hatten. Allianz notierten ebenfalls knapp fünf Prozent fster. In der Schweiz rückten die Titel des Rückversicherers Swiss Re 2,8 Prozent vor, Prudential lagen in London 3,3 Prozent fester. Eqecat nannte für die versicherten Schäden durch das Erdbeben und die Tsunami-Flutwelle eine vorläufige Schätzung von zwölf bis 25 Milliarden Dollar. Die Risikomodellierungsfirma AIR Worldwide hatte jüngst die Erdbebenschäden alleine auf 15 bis 35 Milliarden Dollar taxiert.

Deutlich zulegen konnten im Dax auch Siemens mit einem Plus von 4,8 Prozent. "Siemens wird als Anbieter von Gas-Turbinen zu den Profiteuren einer Abschaltung von Kernkraftwerken gehören", erklärten die Analysten der Unicredit. Gefragt waren auch die Aktien von HeidelbergCement, die vier Prozent höher notierten. Der Baustoffkonzern verspricht sich vom Wiederaufbau in Japan zusätzliche Geschäftschancen.

Nach anfänglichen Gewinnmitnahmen zogen auch die Solarwerte wieder an. Händler erklärten, viele Anleger setzten angesichts der Katastrophe in Japan auf alternative Energieanbieter. Die Aktien des Windkraftanbieter Nordex stiegen im TecDax<.TECDAX> um knapp zwölf Prozent, Conergy um 7,3 Prozent und Solarworld um 3,4 Prozent.

(Reporter: Daniela Pegna und Andrea Lentz in Frankfurt; redigiert von Olaf Brenner)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.