* ACS knackt bei Hochtief-Anteil wichtige 30-Prozent-Marke
* FMC-Zukauf ruft geteiltes Echo bei Börsianern hervor
(neu: mehr zu Deutsche Börse, FMC, BP, Händler)
Frankfurt, 04. Jan (Reuters) - Der Dax<.GDAXI> hängt auch am
Dienstag an der psychologisch wichtigen Schwelle von 7000
Punkten fest. Er pendelte wie schon an den vergangenen
Handelstagen um diese Marke und notierte am Nachmittag mit einem
Plus von 0,2 Prozent bei 7002 Zählern. Der
EuroStoxx50<.STOXX50E> baute seine Vortagesgewinne aus und stieg
um 0,7 Prozent auf 2859 Stellen.
Die Investoren seien noch in der Findungsphase, um sich für
das neue Börsenjahr zu positionieren, sagte ein Börsianer. Da
viele von ihnen noch im Weihnachtsurlaub sind und die Umsätze
entsprechend dünn, dürften die aktuellen Kursbewegungen nicht
überbewertet werden.
ACS MACHT WEG FREI FÜR MEHRHEITSÜBERNAHME BEI HOCHTIEF
Einen herben Rückschlag im Kampf gegen die Übernahme durch
ACS musste Hochtief einstecken. Der spanische
Konkurrent übersprang die wichtige Schwelle von 30 Prozent der
Anteile am deutschen Baukonzern. "Für ACS ist der Weg nun frei,
die Mehrheit bei Hochtief zu übernehmen", sagte Marktanalyst
Heino Ruland von Ruland Research und verwies darauf, dass ACS
nun kein Pflichtangebot mehr für Hochtief abgeben muss. "Bei der
Hochtief-Aktie ist die Luft raus, obwohl die Titel immer noch
sehr günstig sind. Denn eine weitere Aufstockung der ACS-Offerte
wird nicht kommen." Die im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI>
gelisteten Papiere von Hochtief fielen um 0,8 Prozent auf 63,76
Euro. ACS-Titel verloren in Madrid 1,5 Prozent auf 34,68 Euro.
Wenig Euphorie löste bei Investoren der Kauf des
Blutwäsche-Geschäfts von Euromedic durch Fresenius Medical Care
(FMC) aus. "Strategisch betrachtet ist dies zwar
durchaus sinnvoll", schrieb Equinet-Analyst Edouard Aubery in
einem Kommentar. Der Kaufpreis von knapp 500 Millionen Euro
erscheine allerdings recht hoch. Einige Börsianer stimmten dem
zu, andere erklärten, dieses Argument sei nicht entscheidend für
die weitere Entwicklung von FMC. Die Aktien notierten 0,7
Prozent im Minus bei 42,72 Euro. Die Titel der
Muttergesellschaft Fresenius SE gaben sogar 2,5
Prozent auf 61,15 Euro nach. Sie hatten 2010 allerdings fast
doppelt so stark zugelegt wie die FMC-Papiere.
HÖHERE HANDELSUMSÄTZE TREIBEN DEUTSCHE BÖRSE
Spitzenreiter der ersten deutschen Börsenliga war am
Dienstag die Deutsche Börse mit einem Kursplus von 3,8
Prozent auf 54,68 Euro. Am Vorabend hatte das Unternehmen für
2010 einen Anstieg der Kassamarkt-Umsätze um 16 Prozent auf 1,32
Billionen Euro bekanntgegeben. Die Zahlen trügen zu der starken
Kursbewegung bei, sagten Händler. Die Titel der Deutschen Börse
haben 2010 fast elf Prozent an Wert verloren.
Im MDax<.MDAXI> gerieten die Aktien von Lanxess mit
einem Abschlag von 2,4 Prozent unter Druck, im TecDax<.TECDAX>
verteuerten sich die Papiere von QSC um 7,9 Prozent auf
3,80 Euro. Händler hatten für beide Kursbewegung zunächst jedoch
keine Erklärung.
Am europäischen Markt standen die Aktien von BP im
Mittelpunkt, die um 5,5 Prozent auf 491 Pence anzogen und damit
so teuer waren wie seit Mai 2010 nicht mehr. Einem Bericht der
"Daily Mail" zufolge sei der Rivale Royal Dutch Shell an
einer Übernahme von BP interessiert, will sich allerdings nicht
zuerst aus der Deckung wagen. Die Aktien von BP hatten seit
April 2010 infolge der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko massiv
an Wert verloren. Die Shell-Aktien gewannen am Dienstag 1,4
Prozent auf 2168 Pence.
(Reporter: Tom Körkemeier und Hakan Ersen; redigiert von
Andreas Kröner)