* Dax nach Freigabe der Griechen-Hilfen leicht im Plus
* S&P - Könnten Griechen-Paket als Zahlungsausfall werten
* Praktiker nach Gewinnwarnung weiter auf Talfahrt
(neu: Deutsche Börse, Stada, Händler)
Frankfurt, 04. Jul (Reuters) - Nach der Euphorie der vergangenen Tage haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt etwas auf die Bremse getreten. Der Dax<.GDAXI> hielt sich am Freitagnachmittag mit einem Anstieg von 0,1 Prozent auf 7426 Zählern knapp im Plus. In der vergangenen Woche hatte die Aussicht auf eine Abwendung der Staatspleite Griechenlands dem Leitindex noch einen Kurszuwachs von mehr als vier Prozent beschert. Die Finanzminister der Euro-Zone hatten am Wochenende die nächste Milliarden-Hilfstranche für das hoch verschuldete Land freigegeben. Ein zweites Hilfspaket für Griechenland soll in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden. Daran sollen sich auch private Gläubiger wie Banken und Versicherungen beteiligen. "Das, was alle erwartet haben, ist eingetreten: Griechenland ist erst einmal aus dem Schneider", sagte ein Händler.
Für Irritationen sorgte am Morgen allerdings S&P: Die beiden
französischen Vorschläge für die Verlängerung von Laufzeiten
griechischer Staatsanleihen könnten als teilweiser
Zahlungsausfall gewertet werden, erklärte die Ratingagentur.
"Das schmälert den Enthusiasmus, der in der vergangenen Woche
geherrscht hat", sagte Aktienstratege Keith Wade von Schroders.
Der EuroStoxx50<.STOXX50E> sank um 0,4 Prozent auf 2864 Zähler.
Kursabschläge bei den Banken führten Händler allerdings eher auf
Gewinnmitnahmen zurück. "Die Finanztitel sind wegen der
Erleichterung über die Griechenland-Hilfen in den vergangenen
Tagen stark gestiegen, da machen jetzt einige Kasse", sagte ein
Börsianer. Deutsche Bank
Insgesamt verlief der Dax-Handel in ruhigen Bahnen, da die Börsen in den USA wegen eines Feiertags geschlossen blieben.
MAN-AKTIE FÄLLT NACH MEHRHEITSÜBERNAHME DURCH VW
Das Nachsehen hatten zum Wochenauftakt MAN
Auf der Gewinnerseite fanden sich Bayer
Die Titel der Deutschen Börse
Im MDAX<.MDAXI> saßen Praktiker<.PRAG.DE> nach der Gewinnwarnung vom Freitag auf der Strafbank: Die Aktien der Baumarktkette rutschten um 12,1 Prozent auf 4,20 Euro ab und waren damit so billig wie seit Ende April 2009 nicht mehr. Am Freitag hatten die Titel bereits mehr als 18 Prozent verloren. Praktiker habe sein Schicksal nicht selbst in der Hand, schrieben die Analysten von Cheuvreux laut Händlern in einem Kommentar. Das Unternehmen hänge von den internationalen Märkten ab, da es in Deutschland offenbar auf keinen grünen Zweig komme.
Stada
(Reporter: Daniela Pegna und Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)