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FOKUS 2-Japan und Libyen bleiben Hemmschuh für den Dax

Veröffentlicht am 29.03.2011, 15:16
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* Osram-Börsenpläne locken Anleger nicht an

* Aussicht auf stärkere Konkurrenz belastet Deutsche Börse

* Öko-Aktien geben Teil ihrer Gewinne wieder ab

(neu: Philips, Deutsche Börse, Details Japan)

Frankfurt, 29. Mär (Reuters) - Bei den Anlegern am Aktienmarkt regiert angesichts der Atomkatastrophe in Japan und den andauernden Kämpfe in Libyen die Vorsicht. Der Dax<.GDAXI> lag am Dienstag bei geringen Umsätzen 0,5 Prozent im Minus bei 6902 Zählern. "Warum sollte man bei so negativen Nachrichten aus aller Welt Aktien kaufen", sagte ein Händler. Die Sorgen über das Ausmaß der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima wurde durch Funde von hochgiftigem Plutonium in der havarierten Anlage verstärkt. Auch in dem von einem Bürgerkrieg erschütterten nordafrikanischen Ölstaat Libyen zeichnete sich keine Lösung des Konfliktes ab. "Der Markt macht angesichts der Gemengelage in Japan und Nordafrika einen kleinen Rückschritt" sagte ein anderer Händler. "Das ist aber bislang nicht dramatisch."

Auch die Ankündigung von Siemens, etwas mehr als die Hälfte seiner Lichttechnik-Tochter Osram an die Börse zu bringen, lockte die Anleger nicht aus der Deckung. Die im Dax schwergewichteten Siemens-Aktien verloren 0,9 Prozent auf 93,46 Euro. "In der Vergangenheit hat Siemens mit den Abspaltungen und Börsengängen von Töchtern im Sinne der Aktionäre häufig daneben gelegen", sagte ein Börsianer und spielte damit auf die für Aktionäre nicht gerade erfreulichen Börsengänge des Chipherstellers Infineon und des Bauteile-Herstellers Epcos an. Die Aktien des niederländischen Siemens-Konkurrenten Philips profitierten dagegen von der Ankündigung und legten 1,6 Prozent auf 22,52 Euro zu. Experten taxieren den Wert von Osram auf bis zu 6,5 Milliarden Euro. Lege man eine ähnliche Bewertung für die Lichttechnik-Sparte von Philips zugrunde, erhöhe sich das Kursziel auf 29,10 von derzeit 27,50 Euro, sagte ING-Analyst Sjörd Ummels.

ITALIENISCHE BANK-AKTIEN BRECHEN EIN

Europaweit standen zudem Banktitel im Fokus, der Stoxx-Branchenindex<.SX7P> gab ein Prozent nach. In Mailand gerieten Bankenwerte unter Druck, nachdem die UBI Banca überraschend eine Kapitalerhöhung um eine Milliarde Euro angekündigt hatte. Ihre Aktien brachen um zehn Prozent auf 6,12 Euro ein. Im Stoxx50<.STOXX50> hielten die Titel von Intesa San Paolo mit einem Abschlag von 3,7 Prozent die rote Laterne; UniCredit büßten 3,4 Prozent ein.

In Frankfurt wurde über eine im zweiten Quartal beginnende Kapitalerhöhung bei der teilverstaatlichten Commerzbank spekuliert. Ihre Aktien fielen um 2,3 Prozent auf 5,62 Euro. "Es geht um, dass eine Kapitalerhöhung zu einem Preis zwischen 5,25 und 5,30 Euro je Aktie kommen könnte", sagte ein Börsianer. Die Commerzbank lehnte einen Kommentar ab. Im Januar hatte die Bank erklärt, im ersten Quartal keine weitere Kapitalerhöhung anzukündigen. "Und da das Quartal am Donnerstag vorbei ist, gibt es jetzt die Spekulationen", erläuterte ein Händler. Die Aktien des Konkurrenten Deutsche Bank lagen wie der Gesamtmarkt 0,5 Prozent tiefer. Sie wurden von Aussagen von Bankchef Josef Ackermann gestützt, die Gewinnziele für 2011 lägen trotz den Folgen der Japan-Katastrophe in Reichweite.

Die Aktien der Deutschen Börse büßten 0,8 Prozent ein. Dem Frankfurter Börsenbetreiber und seinem Fusionspartner NYSE Euronext droht wachsende Konkurrenz durch die alternative Handelsplattform Bats.

Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählten die Aktien des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer, die den Dax mit einem Plus von 1,2 Prozent anführten. Das Leverkusener Unternehmen will seine Erlöse in den Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) in den kommenden Jahren massiv erhöhen. Rückenwind erhielten die Titel zudem von einem positiven Analystenkommentar von JP Morgan.

Bei Öko-Aktien nahmen Anleger Gewinne mit. Der ÖkoDax<.OECODAX> fiel um zwei Prozent, nachdem er am Montag acht Prozent gewonnen hatte. Dazu trugen auch Verluste beim Windradbauer Nordex nach einer Kapitalerhöhung und der Solarfirma Q-Cells nach einem enttäuschenden Ausblick bei. Nordex fielen um fünf Prozent, Q-Cells um 6,4 Prozent.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)

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