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FOKUS 2-Moody's USA-Schelte und Sorgen um Italien drücken Dax

Veröffentlicht am 14.07.2011, 15:37
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* Moody's US-Schelte verstimmt Investoren

* Italiens Senat billigt Sparpaket

* Software AG enttäuscht Anleger und macht SAP zu schaffen

(neu: JP-Morgan-Zahlen, RWE, US-Vorbörse, US-Daten)

Frankfurt, 14. Jul (Reuters) - Der Warnschuss der Ratingagentur Moody's an die Adresse der USA und Unsicherheit über den nächsten Akt in Europas Schuldendrama hat am Donnerstag die europäischen Aktienbörsen belastet. Der Dax<.GDAXI> fiel bis zum Nachmittag um 0,3 Prozent auf 7244 Punkte, der EuroStoxx50<.STOXX50E> verlor 0,4 Prozent. Die Börsen in Athen<.ATG> und Mailand<.FTMIB> gaben 0,2 beziehungsweise 0,8 Prozent nach. "Die Anleger sind sehr nervös, daher sind die Umsätze auch gering. Keiner weiß so recht, was als nächstes kommt", sagte ein Händler. "Wer kann, macht gar nichts." Auffällig sei aber, dass bei fallenden Kursen der Umsatz meist zunehme. Etwas Entspannung brachten am Nachmittag besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen der US-Großbank JP Morgan sowie US-Konjunkturdaten, die Börsianer als "in Ordnung" beschrieben. So konnten die Einzelhändler ihren Umsatz im Juni überraschend steigern. Die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> eröffneten im Plus.

Moody's hatte am Mittwochabend mit einem umgehenden Entzug der Bonitäts-Bestnote für die weltgrößte Volkswirtschaft gedroht, da sich die Parteien in Washington bislang nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen konnten.

In Italien stimmte der Senat dem Sparpaket der Regierung zu, das Unterlagen zufolge mit knapp 48 Milliarden Euro schärfer ausfallen soll als geplant. Zudem nahm das hochverschuldete Land an den Rentenmärkten zusätzliche Gelder auf, musste dafür aber deutlich höhere Risikoaufschläge zahlen.

ZUSAMMENARBEIT MIT GAZPROM HILFT RWE

Im Fokus standen am Nachmittag die Aktien von RWE, die nach Bekanntgabe einer Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Kraftwerksbetreiber und der russischen Gazprom um 0,9 Prozent ins Plus drehten. Das geplante Joint Venture sei eine gute Nachricht für RWE, sagte ein Händler. Das Geld aus einer möglichen Kapitalerhöhung, über die seit einiger Zeit spekuliert werde, könnte zum Aufbau des Gemeinschaftsunternehmens genutzt werden. "Positiv ist zudem, dass RWE Zugang zu einigen Ländern mit einem starken Gasgeschäft bekommen dürfte." Analysten zufolge könnte es jedoch kartellrechtliche Hürden geben.

Für Gesprächsstoff sorgte zudem die Software AG, deren Aktien im TecDax<.TECDAX> um 14,4 Prozent auf 36,03 Euro einbrachen. Die im Dax notierten SAP sackten um 2,6 Prozent auf 40,96 Euro ab. Software AG hatte am Abend seinen Quartalsbericht vorgelegt und mitgeteilt, dass die Nachfrage nach der Implementierung von SAP-Produkten weiter hinter dem Vorjahr zurückgeblieben sei. "Während wir die Schwäche aufgrund der Währungseffekte nachvollziehen können, sind wir über das schwache SAP Implementierungsgeschäft in Europa überrascht", erklärte DZ-Bank-Analyst Oliver Finger.

Durchsuchungen im Zusammenhang mit Bestechungsvorwürfen bei Europas größtem Elektronikhändler Media-Saturn machten den Aktien der Konzernmutter Metro zu schaffen. Um 2,5 Prozent auf 39,52 Euro gaben die Titel nach und zählten damit im Dax zu den größten Verlierern. "Obwohl Media-Saturn mit der Staatsanwaltschaft kooperiert, ist das negativ für Metro", sagte ein Händler.

Gegen den Trend standen dagegen die Autowerte weiter hoch im Kurs: BMW stiegen um 1,9 Prozent auf 71,49 Euro, VW legten 1,3 Prozent auf 148,80 Euro zu und Daimler gewannen 0,7 Prozent auf 36,10 Euro. "Der Autoindustrie trauen die Anleger nach den BMW-Zahlen weiterhin Außergewöhnliches zu, das ist schon überraschend, was da eingepreist wird", kommentierte ein Börsianer. Eckdaten der VW-Tochter Audi für das erste Halbjahr stützten die Tendenz.

(Reporter: Tom Körkemeier und Andrea Lentz; redigiert von Jörn Poltz)

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