(neu: Schlusskurse)
Zürich, 17. Jan (Reuters) - Vor allem der kräftige
Kursanstieg der Roche-Genussscheine hat am Montag die
Schweizer Börse unterstützt. Zusammen mit den ebenfalls
gesuchten Aktien des Konkurrenten Novartis hielt der
"Bon" den Markt in der Gewinnzone. Weil wegen des Martin Luther
King-Feiertags in den USA andere Impulse weitgehend fehlten und
sich die Marktteilnehmer vor dem Treffen der Finanzminister der
Euro-Gruppe zurückhielten, verlief der Handel sonst
richtungslos.
Der Leitindex SMI<.SSMI> beendete den Handel um 0,3 Prozent
höher mit 6578 Punkten. Der der breite SPI<.SSHI> stieg
ebenfalls um 0,3 Prozent auf 5903 Zähler. Die anderen
europäischen Börsenplätze zeigten sich meist leichter oder kaum
verändert.
Im Zentrum des Interesses stand Roche. Der Pharmawert rückte
bei guten Umsätzen zwei Prozent vor. Anleger begrüssten die
Ernennung des ThyssenKrupp-Managers Alan Hippe zum
neuen Finanzchef des Basler Arzneimittelherstellers. Hippe hat
Erfahrung mit Restrukturierungen und Kostenkontrolle. Der
bisherige Roche-Finanzchef Erich Hunziker geht Ende März in den
Ruhestand.
Die Novartis-Aktien gewannen 0,9 Prozent.
Actelion stiegen um 2,6 Prozent, was Händler mit "leise
auffrischenden spekulativen Käufen" in dem Biotech-Wert
erklärten.
Hingegen sorgte der verhaltene Ausblick beim
Luxusgüterkonzern Richemont trotz guter Umsatzzahlen für
Gewinnmitnahmen. Der Kurs sank um zwei Prozent. Im Sog von
Richemont verloren auch die Swatch-Aktien 1,4 Prozent.
Eine Rolle spielte Händlern zufolge auch, dass China die
Geldpolitik erneut gestrafft habe, um die boomende Wirtschaft
etwas zu bremsen. Darunter litten auch die Titel des
Elektrotechnikkonzerns ABB und des Zementherstellers
Holcim mit Abschlägen von 0,7 und zwei Prozent.
Spekulation, dass Sulzer ins Visier der schottischen
Weir geraten sein soll, trieben den Industriewert drei
Prozent hoch.
Das Übernahmeangebot der Beteiligungsgesellschaft Artemis
des Industriellen Michael Pieper für Feintool liess die
Aktien des Autozulieferers um elf Prozent hochschiessen.
Die Bankaktien tendierten uneinheitlich. UBS
gewannen 0,7 Prozent, Credit Suisse dagegen gaben 0,7
Prozent nach. Julius Bär fielen mit 3,4 Prozent Minus
auf. Der frühere Bär-Banker Rudolf Elmer übergab wie angekündigt
zwei CDs mit angeblich brisanten Daten zu Offshore-Bankkonten an
die Enthüllungsplattform WikiLeaks. "Das sorgt bestimmt für
Unsicherheit", sagte ein Händler.
Neue Impulse für den Finanzsektor werden in den kommenden
Tagen von den Jahresabschlüssen der US-Grossbanken
Citigroup, Goldman Sachs, Morgan Stanley und
Bank of America erwartet.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)