* Dax geht unverändert aus dem Handel
* TI will Rivalen schlucken - Infineon-Aktien legen zu
* Moody's senkt Bonitätsnote für Portugal
* Teures Öl belastet Aktien von Fluggesellschaften
(neu: Schlusskurse, Apple, Details Siemens und Bayer, CAC40)
Frankfurt, 05. Apr (Reuters) - Ein milliardenschwerer Zukauf
in der US-Chipbranche hat die Aktienmärkte am Dienstag gestützt.
Der Dax<.GDAXI> ging auf dem Vortagesniveau von 7175 Punkten aus
dem Handel, nachdem er zunächst von teurem Öl und einer
wachsenden Skepsis gegenüber den portugiesischen Staatsfinanzen
belastet worden war. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> für die
Euro-Zone notierte 0,2 Prozent tiefer bei 2950 Zählern. "Die
Aufwärtsbewegung ging von den US-Börsen aus, wo nach der
Ankündigung von Texas Instruments (TI), den Rivalen
National Semiconductor zu kaufen, Technologiewerte
gefragt waren", sagte ein Börsianer. In den USA lag der
Nasdaq-Composite bei Handelsschluss in Europa 0,3 Prozent
im Plus.
Die Aktien von National Semiconductor schossen um gut 70
Prozent auf 24,11 Dollar nach oben. Der 6,5 Milliarden Dollar
schwere Zukauf in der US-Chipbranche heizte Händlern zufolge die
Übernahmefantasie im ganzen Sektor an. In Frankfurt legten
Infineon-Aktien fast vier Prozent zu und waren damit
größter Dax-Gewinner. In Paris führten
STMicroelectronics mit einem Plus von 2,5 Prozent den
französischen Leitindex CAC40<.FCHI> an. Dieser verlor
allerdings gut ein Prozent, unter anderem wegen Kursverlusten
von 3,7 beziehungsweise 1,9 Prozent bei den beiden Versorgern
EDF und GDF Suez.
Gebremst wurden die US-Techwerte allerdings von einem
0,4-prozentigen Kursrückgang beim Nasdaq-Schwergewicht
Apple in Reaktion auf die geplante Neugewichtung des
Nasdaq-100<.NDX>. Die Aktien des iPad- und iPhone-Herstellers
sollen darin künftig nur noch mit 12,33 Prozent nach bislang
20,49 Prozent gewichtet sein, womit sie allerdings der schwerste
Wert bleiben. Im Gegenzug gewinnen die Papiere von
Microsoft, Oracle, Intel, Cisco
Systems und Google an Gewicht.
Die europäischen Aktienmärkte wurden von einer erneuten
Herunterstufung der Bonitätsnote des hoch verschuldeten Portugal
belastet. Am Lissaboner Aktienmarkt verlor der Leitindex
PSI20<.PSI20> ein Prozent. Ein weiterer Belastungsfaktor war
laut Händlern das teure Öl. Nordseeöl der Sorte Brent
kostete mehr als 122 Dollar pro Fass. Das drückte vor allem die
Kurse der Fluggesellschaften, für die Kerosin ein wichtiger
Kostenfaktor ist. Lufthansa-Aktien büßten 0,7 Prozent
ein, die Papiere des Rivalen Air France-KLM 0,4 Prozent.
AKTIEN VON SIEMENS UND BAYER UNTER DRUCK
In Frankfurt waren die Aktien von Siemens und
Bayer mit Verlusten von 3,6 beziehungsweise 1,3
Prozent die schwächsten Dax-Werte. Auf Bayer lasten gemischt
ausgefallene Studienergebnisse für einen wichtigen
Hoffnungsträger, das Thrombosemittel Xarelto. "Das ist ein
richtiger Rückschlag für Bayer", kommentierte ein Händler. Die
Aktien des Elektrokonzerns Siemens litten unter einem
zurückhaltenden Ausblick. Die Münchener verwarfen wegen des
Konzernumbaus ihre Prognose. "Die Anleger sind derzeit sehr
optimistisch gestimmt", sagte ein Börsianer. "Sie setzten auf
ein anhaltend starkes Wachstum. Da hört man Aussagen über eine
Abschwächung der Nachfrage natürlich nicht gern."
Gefragt waren die Titel der Commerzbank, die drei
Prozent zulegten. Händler begründeten dies mit charttechnischen
Signalen und Eindeckungskäufen. Wie Reuters aus Finanzkreisen
erfuhr, ist die zweitgrößte deutsche Bank grundsätzlich für die
erwartete Kapitalerhöhung startklar.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)