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FOKUS 3-Schuldenkrise bleibt Belastungsfaktor für Aktienmärkte

Veröffentlicht am 30.11.2010, 18:03
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* Anstieg der spanischen Risikoprämie verunsichert Markt

* US-Konjunkturdaten fallen besser als erwartet aus

* Aktien französischer Banken unter Druck

* Anleger begrüßen neues BASF-Gemeinschaftsunternehmen

(neu: Schlusskurse, US-Daten, Infineon)

Frankfurt, 30. Nov (Reuters) - Die europäische Schuldenkrise hat am Dienstag erneut die Aktienmärkte belastet. Nach Einschätzung von Koen De Leus, Stratege bei KBC Securities, folgten die bisherigen Lösungsversuche der Politiker dem Prinzip von Versuch und Irrtum. "Schwache Daten in Kombination mit anhaltenden Sorgen über die europäische Verschuldungssituation könnten in einen ernsthaften Ausverkauf münden." Gestützt von einem kräftigen Kursplus bei den schwergewichteten BASF-Aktien schloss der Dax<.GDAXI> nur 0,1 Prozent tiefer bei 6688 Zählern. Er hielt sich damit besser als der EuroStoxx50<.STOXX50E>, der um 0,6 Prozent auf 2653 Zähler fiel. Auch die US-Börsen lagen bei Handelsschluss in Europa im Minus.

Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten halfen den Aktienmärkten kaum. Das vom Forschungsinstitut Conference Board gemessene US-Verbrauchervertrauen lag im November ebenso über den Markterwartungen wie der Konjunkturindex der Einkaufsmanager im Großraum Chicago. Nach Einschätzung von Analyst John Brady von MF Global weisen die Daten zwar auf eine beginnende Beschleunigung des Wachstums hin. Angesichts der Schuldenkrise in Europa spielten die US-Daten allerdings nur die zweite Geige am Markt.

Vor allem der rasante Anstieg der Renditen der spanischen Staatsanleihen und damit der Risikoaufschläge zu Bundesanleihen beunruhigte die Anleger, da das Land ein größeres wirtschaftliches Gewicht als Griechenland, Irland und Portugal zusammen hat. "Die Anleger haben Angst, dass die Lage in Spanien eskalieren könnte", sagte ein Händler. Auch Italien musste wieder deutlich höhere Risikoprämien zahlen.

Die Anleger flüchteten aber nicht nur aus den Staatsanleihen Spaniens und Italiens - sie ergriffen auch die Flucht aus vielen Bankenwerten. In Mailand verloren Intesea SanPaolo 1,8 Prozent, in Madrid BBVA 2,1 Prozent. Die Banken gelten als Achillesferse Spaniens in der Schuldenkrise. Der europäische Stoxx-Branchenindex<.SX7P> gab 0,9 Prozent nach. Besonders unter Druck standen die Aktien französischer Banken, was Händler mit Spekulationen um die Bonität Frankreichs begründeten. "Es hat Gerüchte gegeben, dass S&P den Ausblick für Frankreich auf 'negativ' setzen könnte", sagte ein Händler. Eine Sprecherin der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) wollte zu den Gerüchten keine Stellungnahme abgeben. Der französische Finanzminister Francois Baroin erklärte, er sehe kein Risiko der Herabstufung des französischen Kreditratings. Die Aktien der Banken Natixis, Credit Agricole, Societe Generale and BNP Paribas fielen um bis zu 3,6 Prozent. In Frankfurt schlossen die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank 1,8 beziehungsweise 1,4 Prozent im Minus und waren damit Dax-Schlusslichter.

ANLEGER NICHT ÜBERZEUGT VON THYSSENKRUPP-BILANZ

Den Leitindex führten BASF-Aktien mit einem Plus von 2,2 Prozent an. Händlern zufolge begrüßten es Anleger, dass der Chemiekonzern mit der britischen Ineos ein gemeinsames Unternehmen für Styrolkunststoffe aufbauen will. Die Jahresbilanz von ThyssenKrupp überzeugte hingegen Anleger nicht, die Aktien des Stahl- und Technologiekonzerns fielen um 0,5 Prozent. "Die Jahreszahlen fielen weitgehend wie erwartet aus", erklärte DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp. Zudem liege der Ausblick unter den Erwartungen. Infineon verteuerten sich um ein Prozent. Der Chiphersteller bekommt einen Großteil seiner Forderungen gegen den insolventen Handbauer BenQ Mobile zurück.

Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> standen die Aktien von Hochtief im Fokus, nachdem die Finanzaufsicht BaFin am Montag die Offerte der spanischen Großaktionärs ACS gebilligt hatte. Die Titel gewannen zwei Prozent und machten damit einen Teil der Vortagesverluste wieder gut. Händlern zufolge hatten Anleger am Montag darauf gewettet, dass die BaFin das ACS-Angebot zurückweist.

(Reporter: Stefan Schaaf und Andrea Lentz; redigiert von Stefanie Huber )

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