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FOKUS1-Hoffnung auf Friedensplan für Libyen ermutigt Dax-Anleger

Veröffentlicht am 03.03.2011, 12:17
Aktualisiert 09.03.2011, 09:17
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* Dax nach zwei Tagen mit Verlusten auf Erholungskurs

* Analystenkommentar hilft Bayer

* Metro profitieren nicht von Carrefour-Zahlen

(neu: Bayer, Metro, Fraport, Salzgitter, Conti, Händler)

Frankfurt, 03. Mär (Reuters) - Die Hoffnung auf ein Ende der gewalttätigen Auseinandersetzungen im Ölförderland Libyen hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt etwas durchatmen lassen. Der Dax<.GDAXI> stieg bis Mittag um 0,8 Prozent auf 7235 Zähler. Die Arabische Liga führt nach eigenen Angaben unter Beteiligung von Venezuela Verhandlungen über einen Friedensplan für Libyen. "Das mindert die unmittelbare Angst vor einem Ölschock ein wenig, aber wie lange die Entspannung anhält, ist fraglich. Für einen wirklichen Stimmungswechsel bedarf es schon konkreter Ergebnisse", sagte ein Händler.

Der Ölpreis gab zeitweise deutlich nach. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich in der Spitze um 2,8 Prozent auf 113,09 Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 100,37 Dollar bis zu 1,8 Prozent weniger als am Vorabend. Am Mittwoch waren die Preise für Öl angesichts der Kämpfe zwischen Rebellen und Truppen des Machthabers Muammar Gaddafi noch kräftig angezogen. Einen neuerlichen Dämpfer könnte der Aktienmarkt nach Einschätzung von Händlern von der am Nachmittag anstehenden EZB-Pressekonferenz bekommen. Sollte der Europäische Zentralbank-Präsident Jean-Claude Trichet seine Anti-Inflationsrhetorik verschärfen, dürften die Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung neue Nahrung erhalten, sagte ein Börsianer. "In diesem Fall dürfte die Angst vor einer Konjunkturabkühlung zunehmen", ergänzte er.

Zunächst einmal griffen die Anleger aber lieber bei Aktien zu, als sich von ihnen zu trennen. Begehrt waren im Dax Bayer-Papiere, die sich nach einem positiven Analystenkommentar um 1,7 Prozent auf 56,84 Euro verteuerten. Das derzeitige Kursniveau sei eine gute Gelegenheit zum Einsteigen, zitierten Händler aus einer Kurzstudie von J.P.Morgan. Positive Impulse versprechen sich die Analysten vor allem von dem neuen Thrombosenhemmer Xarelto. Die Analysten erhöhten ihr Kursziel auf 72 von 69 Euro.

Auf Erholungskurs gingen die Autowerte, die angesichts des Ölpreisanstiegs am Vortag die Verliererliste angeführt hatten. BMW, Volkswagen und Daimler legten in der Spitze zwischen 1,5 und 1,1 Prozent zu.

Zu den wenigen Verlierern gehörten dagegen Metro, die nicht von den positiv aufgenommenen Zahlen des französischen Konkurrenten Carrefour profitieren konnten. Die Aktien des deutschen Handelsriesen verbilligten sich um 0,3 Prozent auf 52 Euro, Carrefour notierten dagegen 1,4 Prozent im Plus. Starke Geschäfte in Asien und Lateinamerika haben dem französischen Einzelhandelsriesen 2010 zu einem Ergebnisanstieg verholfen.

HOCHSTUFUNG MACHT FRAPORT ZUM MDAX-GEWINNER

Im MDax<.MDAXI> sorgten vor allem Analystenkommentare für Kursbewegungen: Eine Hochstufung durch die Commerzbank machten Fraport mit einem Plus von gut drei Prozent auf 52,04 Euro zum größten Gewinner im Nebenwerteindex. Die derzeitigen Konsensschätzungen beim Ebitda zwischen 780 und 800 Millionen Euro für 2011 ließen noch Raum für Revisionen nach oben, schrieb Analyst Johannes Braun in einem Kommentar. Er stufte die Aktien hoch auf "Add" von "Hold". Unter Druck gerieten dagegen Salzgitter, die um gut ein Prozent auf 59,13 Euro nachgaben. HSBC stufte die Aktien herunter auf "Neutral" von "Overweight". Das Unternehmen könnte wegen der steigenden Rohstoffkosten und des zunehmenden Wettbewerbs im Bereich Flachstahl die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten an das Geschäftsjahr 2011 verfehlen, hieß es zur Begründung.

Im Minus notierten auch Continental: Belastet wurde der Kurs laut Händlern vor allem durch einen Bericht der "FTD", wonach Großaktionär Schaeffler an konkreten Pläne für einen Teilverkauf seiner Anteile an dem Automobilzulieferer arbeitet. Allein die guten Unternehmenszahlen verhinderten ein noch größeres Abrutschen, sagte ein Händler. Im vergangenen Jahr steigerte Conti Umsatz und bereinigtes Betriebsergebnis noch etwas stärker als im Januar vorläufig angekündigt. In diesem Jahr erwartet der Autozulieferer dank des Autobooms einen Umsatzrekord.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Sabine Wollrab)

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