Seit Monaten versucht Washington die bereits im Bau befindliche Ostseepipeline Nord Stream 2 doch noch zu verhindern. Nachdem US-Präsident Donald Trump unlängst seine Abneigung gegenüber dem deutsch-russischen Projekt verkündet hatte, schlägt nun auch der US-Botschafter in Deutschland in die gleiche Kerbe, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag mitteilte.
Angst vor dem „russischen Würgegriff“
Demnach hat Richard Grenell das Bundeskabinett aufgerufen, seine Mitwirkung an der Gazprom-Leitung aufzugeben. Nord Stream 2 sei „ein dreister Versuch der russischen Regierung, den Würgegriff zu verstärken, in dem es die Energieversorgung der europäischen Verbündeten und Partner hält, während sie gleichzeitig ihre Kampagne zur Untergrabung der Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine fortsetzt“, schrieb Grenell in einem Gastkommentar für die „Rheinische Post“ (RP).
Dank der durch die Ostsee direkt in die Bundesrepublik führende Gasleitung werde Russland seinen Einfluss innerhalb des Kontinents ausbauen, während Moskau sogleich Milliardensummen einnehmen werde, „die die russische Regierung weiter für ihre destabilisierende Außenpolitik und zur Unterstützung ihrer zunehmend aggressiven Haltung an der Ostflanke der Nato einsetzen wird“.
Deutschland in „einzigartiger Position“
Zwar habe Deutschland sich stets dafür stark gemacht, die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland auf diplomatischem Weg abzubauen, lobte Grenell. Doch nun sei die Bundesregierung „in der einzigartigen Position, seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss geltend zu machen, um Russland für sein Handeln zur Verantwortung zu ziehen“.
USA haben auch wirtschaftliche Interessen
Zur Einordung: Die US-Regierung kritisiert die Pipeline, die russisches Erdgas über die Ostsee nach Deutschland leiten soll, wegen den zunehmenden geo-politischen Einflussmöglichkeiten seitens Russlands. Zudem forcieren die US-Amerikaner mit ihrem Flüssiggas derzeit eine Gas-Offensive in Europa, die durch das wachsende russische Engagement gefährdet würde.
Trump selbst hatte deshalb auch Sanktionen gegen das Betreiber-Konsortium angedroht. Das Konsortium wird vom russischen Staatskonzern Gazprom (MCX:GAZP) geleitet und setzt sich darüber hinaus aus der E.ON-Abspaltung Uniper, der BASF-Tochter Wintershall, Royal Dutch Shell (DE:RDSa), OMV (DE:OMVV) sowie Engie (PA:ENGIE) zusammen, die allesamt Finanzierungshilfen zugesagt hatten. Die Projektgesellschaft hatte übrigens zuletzt mitgeteilt, dass der Bau der 1.200 Kilometer langen Gasleitung auch im Falle von US-Maßnahmen finanziert werden könne.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.