Investing.com - Die Aktien der Genius Group (NYSE:GNS) setzten ihre Mega-Rallye im vorbörslichen US-Geschäft am Freitag ungebremst fort. Zuletzt verdoppelte sich der Kurs des in Singapur ansässigen Ed-Tech-Unternehmens auf 4,18 Dollar. Schon gestern waren die Titel um 290 Prozent auf 2,09 Dollar explodiert.
Ursächlich für die Kursexplosion war die Einsetzung einer Task Force zur Untersuchung rechtswidriger ungedeckter Leerverkäufe mit Aktien der Genius Group.
Leiter der Task Force ist ein ehemaliger FBI-Direktor. Ebenso kündigte die Genius Group die Ausschüttung einer Sonderdividende an alle Aktionäre an, die zur Aufklärung des Vorfalls beitragen. Sie erwägt außerdem eine Zweitnotierung, die das so genannte "naked short selling" erschweren würde.
Der Task Force gehören unter anderem Richard Berman, Direktor der Genius Group und Vorsitzender des Prüfungsausschusses des Unternehmens, sowie Roger Hamilton, Chief Executive Officer der Genius Group, an.
Nach Angaben der Genius Group haben die Anwaltskanzleien Warshaw Burstein LLP und Christian Levine Law Group mit Hilfe des Datenspezialisten Share Intel (NASDAQ:INTC) Beweise darüber erbracht, dass bestimmte Personen und/oder Unternehmen eine "beträchtliche" Menge ihrer Aktien verkauft, aber nicht geliefert haben, um den Aktienkurs künstlich zu drücken.
Bei ungedeckten Leerverkäufen, auch "naked short selling" genannt, hat sich der Verkäufer zum Zeitpunkt des Verkaufs noch kein Eigentum an den leerverkauften Wertpapieren verschafft. In der Folge kann es passieren, dass mehr Aktien verkauft werden, als tatsächlich im Umlauf sind, was sich auf den Aktienkurs auswirken und möglicherweise sogar zu einem Kurssturz führen kann. In vielen Ländern sind ungedeckte Leerverkäufe verboten oder unterliegen Beschränkungen. Sie werden als unethisch und potenziell schädlich für die Finanzmärkte angesehen.
von Robert Zach