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Haniel klammert sich nach Metro-Abschied nicht an Ceconomy

Veröffentlicht am 04.09.2018, 18:21
© Reuters. German retailer Metro AG sign on their supermarket trolley is pictured in Duesseldorf
CECG
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MTTRY
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Duisburg (Reuters) - Die Familien-Holding Haniel könnte sich nach dem Verkauf von Metro-Anteilen auch von ihrem Aktienpaket an der Elektronikhandelskette Ceconomy (OTC:MTTRY) trennen.

Ceconomy sei für Haniel eine reine Finanz-Beteiligung, sagte Haniel-Chef Stephan Gemkow in Duisburg: "Unser Portfolio ist nicht statisch. Wenn es einen Interessenten geben sollte, der einen Preis bietet, dem man nicht widerstehen kann, würde ich bei jeder unserer Beteiligungen aktiv werden." Haniel ist mit einem Anteil von 25 Prozent größter Einzelaktionär bei dem Mutterkonzern von Media Markt und Saturn. Gemkow hatte zuletzt den Abschied Haniels von der langjährigen Beteiligung Metro (DE:MEOG) eingeläutet und einen Anteil von 7,3 Prozent an eine vom tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky geführte Gesellschaft verkauft - auf die übrigen Metro-Anteile von Haniel hat dieser Zugriff.

"Kretinsky hat sich seit geraumer Zeit mit der Metro befasst. Er traut sich zu, das Unternehmen profitabler zu machen", sagte Gemkow. "Ich glaube, dass Kretinskys Engagement bei der Metro langfristig ist. Ich kann mir theoretisch auch vorstellen, dass er sie von der Börse nimmt", fügte er auf eine entsprechende Frage hinzu. "Wir heißen jeden neuen Investor bei der Metro willkommen und freuen uns darauf, die neuen Anteilseigner und ihre Vorstellungen kennenzulernen", bekräftigte ein Metro-Sprecher mit Blick auf Kretinsky. Ein Sprecher des Investors erklärte, es sei noch zu früh für präzise Pläne bei der Metro. "Wir haben nicht genug Informationen über die Firma, um zu entscheiden, ob wir Minderheitsaktionär bleiben oder ob wir Metro von der Börse nehmen."

Kretinsky habe bei seinen Gesprächen um den Metro-Anteil Haniels keinen Konkurrenten gehabt, versicherte Gemkow, der auch persönlich mit dem Tschechen verhandelt hatte. Zuletzt hatten Insider vermutet, auch die chinesische Fosun-Gruppe könnte ihre Fühler nach der Metro ausstrecken. Die Chinesen hatten sich dazu nicht geäußert. Fosun habe sich bis zur Unterschrift des Vertrags mit Kretinsky nicht bei Haniel gemeldet, unterstrich Gemkow.

Kretinsky kontrolliert die Mehrheit an der Gesellschaft EP Global Commerce (EPGC), die in einem ersten Schritt einen von Haniel gehaltenen Anteil von 7,3 Prozent an der Metro gekauft hat. Doch Kretinsky und sein langjähriger Geschäftspartner Patrik Tkac wollen mehr. Sie haben sich den Zugriff auf weitere 15,2 Prozent an Metro aus dem Haniel-Besitz gesichert. EPGC käme damit insgesamt auf 22,50 Prozent der Metro-Anteile und wäre mit Abstand größter Einzelaktionär. Doch Kretinsky geht noch einen Schritt weiter. Denn er hat ein zweites großes Metro-Paket ins Visier genommen, die 9,99 Prozent im Besitz der Elektronikhandelsholding Ceconomy. Ceconomy hatte Gespräche mit Kretinskys Gesellschaft EP Investment über einen Verkauf von knapp neun Prozent bestätigt. Ceconomy käme ein Verkauf nicht ungelegen - der Wertverfall der Metro-Aktien hatte in den vergangenen Quartalen die Bilanz der Holding belastet.

© Reuters. German retailer Metro AG sign on their supermarket trolley is pictured in Duesseldorf

GEMKOW - METRO-TEILUNG HAT ES NICHT BESSER GEMACHT

Haniel selbst hatten die Beteiligungen im Halbjahr einen deutlichen Verlust eingebrockt. Allein durch den Metro-Anteil von 22,5 Prozent fiel für die Duisburger eine Wertberichtigung von 574 Millionen Euro an. "Die Ergebnis- und Kursentwicklung bei der Metro lief in die falsche Richtung - und das seit geraumer Zeit", beklagte Gemkow. "Wir hatten die Hoffnung, dass das durch die Teilung besser wird. Das war aber nicht der Fall." Metro hatte sich im Sommer vergangenen Jahres aufgespalten. Metro-Chef Olaf Koch hatte dadurch gehofft, Metro und Ceconomy für die Anleger attraktiver zu machen. Ceconomy wird zudem auch durch den Dauer-Clinch mit der Familie Kellerhals belastet, dem Minderheitseigner von MediaMarktSaturn. Beide Seiten verhandeln auch über einen Ausstieg der streitbaren Familie. Gemkow sagte, für eine Einigung dürften keine "Traumpreise" an die Familie gezahlt werden: "Man kann Assets der Aktionäre nicht verschleudern."

Metro-Investor Kretinksy ist in der deutschen Handelsbranche ein unbeschriebenes Blatt. Er ist bislang vor allem in den Bereichen Energie und Infrastruktur aktiv und kontrolliert den Strom-Versorger EPH. Dieser hatte in der Bundesrepublik die Braunkohlekraftwerke und den Tagebau von Vattenfall übernommen. Über seine Pläne mit Metro hält er sich bislang bedeckt, Anleger verlangen indes Klarheit.

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