- von Anna Koper und Arno Schuetze
Warschau/Frankfurt, 04. Feb (Reuters) - Der Verkauf der polnischen Commerzbank CBKG.DE -Tochter mBank MBK.WA gestaltet sich offenbar schwieriger als gedacht. Insidern zufolge gibt es derzeit nur noch einen aussichtsreichen Bieter, nachdem sich andere potenzielle Käufer aus Furcht vor einer Einmischung der Regierung in Warschau zurückgezogen haben. Bislang habe nur die zweitgrößte polnische Bank Pekao PEO.WA , die teilweise im Staatsbesitz ist, ein Gebot abgegeben, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei aber nicht auszuschließen, dass Polens größtes Geldhaus PKO BP (LON:BP) PKO.WA auch noch seinen Hut in den Ring werfe.
Pekao und PKO lehnten einen Kommentar ab. Die Commerzbank erklärte, sie wolle sich nicht zu Details des Verkaufsprozesses äußern. Klar sei aber, dass sie den knapp 70-prozentigen Anteil an der mBank nur zu einem "angemessenen Preis" verkaufen werde. Die Frankfurter brauchen das Geld aus der Veräußerung für ihren Umbau. Die mBank ist an der Börse derzeit 3,7 Milliarden Euro wert, rein rechnerisch könnte die Commerzbank damit gut zwei Milliarden Euro erhalten. Der eigentliche Kaufpreis dürfte davon aber abweichen, unter anderem wegen Problemen mit an Polen ausgegebenen, auf Schweizer Franken lautenden Krediten.
In den vergangenen Wochen hatten sich nach und nach immer mehr Interessenten aus dem Rennen verabschiedet, zuletzt die österreichische Bank Erste Group ERST.VI . Der Vorstand hatte dies mit der Komplexität der Transaktion und den begrenzten Synergien mit den bestehenden Aktivitäten der Erste Group in der Region begründet. Die französische Bank Credit Agricole CAGR.PA ist Insidern zufolge ebenfalls nicht unter den Bietern. (Weitere Reporter: Agnieszka Barteczko, Marcin Goclowski, Tom Sims, bearbeitet von Patricia Uhlig, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)