FRANKFURT (dpa-AFX) - Begünstigt vom billigen Geld der Notenbanken dürfte der Drang an die Börse in Deutschland nach Einschätzung von Wirtschaftsprüfern 2016 anhalten. "Das Interesse an einem Börsengang ist nach wie vor groß, etliche Unternehmen stehen in den Startlöchern", erklärte Martin Steinbach, Experte für Börsengänge (Initial Public Offering/IPO) bei EY (Ernst & Young) am Dienstag. "Bis zu 15 Börsengänge in Deutschland scheinen daher realistisch."
Im zu Ende gehenden Jahr wagten hierzulande 15 Unternehmen den Start im Prime Standard. Sie erlösten dabei 7,1 Milliarden Euro - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (3,4 Mrd Euro). Damit habe das Emissionsvolumen etwa auf dem Niveau der Boom-Jahre 2006 und 2007 gelegen, bilanzierte Steinbach: "Deutschland hat sich damit als lebendiger IPO-Standort auf internationaler Bühne zurückgemeldet." Mit dem Börsengang der Bayer-Kunststofftochter (ETR:BAYN) Covestro (XETRA:1COV) mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro sei der größte Börsengang in Deutschland seit dem Jahr 2007 gelungen. Allerdings konnte Covestro seine ursprüngliche Preisvorstellung nicht durchsetzen.