Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Die Strategen der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) glauben nicht, dass sich die Rallye am Aktienmarkt in dieser Form noch lange fortsetzen wird und warnen vor übermäßigem Optimismus.
Dem Markt würden nach wie vor zahlreiche Faktoren im Wege stehen, darunter "steigende Zinssätze und die quantitative Straffung, ein Wiederaufleben der Inflation (z. B. ein hartnäckiger Anstieg der Breakeven-Inflationsrate), ein erhöhter Druck auf die Konsumenten sowie auf die Unternehmensgewinne, eine Zunahme der Zahlungsausfälle und ein sehr hohes geopolitisches Risiko in Europa, Asien und dem Nahen Osten".
"Ein starker Tag (z. B. am vergangenen Freitag) oder eine starke Handelswoche an den Kapitalmärkten ändert nichts an unserem negativen Ausblick, der auf schwächer werdenden makroökonomischen Fundamentaldaten beruht", warnten die Strategen in einer am Dienstag vorliegenden Kundenmitteilung.
Sie schlossen zwar nicht aus, dass es gelegentlich noch zu kräftigen Kurserholungen kommen kann, doch betonten die Experten, dass sich Aktien nach wie vor in einem Bärenmarkt befänden und die Talsohle erst dann erreicht werden dürfte, wenn die Zentralbanken mit Zinssenkungen beginnen.
Optimistisch bleibt JPMorgan hingegen in Bezug auf China und sieht den jüngsten Pullback als Kaufchance.
Die niedrigeren Wachstumsschätzungen der chinesischen Führung hätten den Erwartungen der Börse entsprochen, hieß es in der Notiz. Parallel dazu konzentrierte sich die Rede des Premierministers vor allem auf die Ankurbelung des Konsums, die Fortsetzung der Reform staatlicher Firmen und die Unterstützung ausländischer Unternehmen, erklärten die Experten. Darüber hinaus sehe der Momentum-Faktor nach der jüngsten Korrektur wieder attraktiver aus.