ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Strategen von Julius Bär (5:BAER) rechnen mit einem gutes Aktienjahr 2018. Die weltweiten Aktienmärkte seien zwar kein Schnäppchen mehr, aber immer noch günstig bewertet, sagte Christian Gattiker, Chefstratege der schweizerischen Bank, am Dienstag zum Finanzmarktausblick 2018.
Treiber der Aktienmärkte seien eine solide globale Wirtschaftsentwicklung und damit verbunden steigende Unternehmensgewinne und eine geringe Teuerung. Störungen seitens der Zentralbanken werde es kaum geben. "Die Weltwirtschaft läuft rund", diagnostizierte Chefökonom Janwillem Acket. Bei den beiden gegenwärtigen Wirtschaftslokomotiven USA und Eurozone deuteten ihren Konjunkturzyklus fortsetzen, wobei die USA die Eurozone beim Wachstum übertreffen dürfte. Für die USA rechnet Acket im kommenden Jahr mit einem realen BIP-Wachstum von 3,7 Prozent und für die Eurozone von 2,0 Prozent. Davon dürfte auch die Schweiz in Form steigender Exporte profitieren. Das werde die heimische Wirtschaft befeuern, für die der Ökonom ein BIP-Wachstum von 1,7 Prozent prognostiziert. Zusätzlichen Rückenwind erhalte diese durch den schwächeren Franken, führte Acket weiter aus. Den Euro zur Schweizer Währung sieht Julius Bär auf Sicht von zwölf Monaten bei 1,12 Franken. Die Wirtschaft sei nicht mehr deflationär, die Inflation bleibe weltweit aber tendenziell verhalten. Für die Notenbanken ergebe sich kaum Handlungsbedarf, so der Ökonom. Entsprechend seien von Seiten der globalen Geldpolitik kaum Störmanöver zu erwarten. Zwar dürfte sich die Normalisierung der Geldpolitik in den USA und in Kanada 2018 fortsetzten. Europa dürfte aber frühestens 2019 nachziehen, sagte Acket. Entsprechend dürfte sich die Schweizer Nationalbank (SNB) passiv verhalten, zumal der Franken weiter schwach bleiben dürfte.