KÖLN (dpa-AFX) - Der ins Schlingern geratene Spezialchemiekonzern Lanxess (XETRA:LXSG) hat für sein Kautschukgeschäft schneller als erwartet einen Partner gefunden. Mit dem saudischen Ölkonzern Saudi Aramco solle das Geschäft mit synthetisch hergestelltem Kautschuk künftig gemeinsam betrieben werden, teilte der Dax-Absteiger am Dienstag in Köln mit. Saudi Aramco erwerbe einen Anteil von 50 Prozent und zahle nach Abzug von Schulden und Verbindlichkeiten circa 1,2 Milliarden Euro in bar. Lanxess behalte den Rest der Anteile und übernehme die operative Führung des Gemeinschaftsunternehmens. Mit einem Abschluss der Transaktion rechnet der Konzern im ersten Halbjahr 2016, wenn die Behörden zustimmen. Lanxess-Aktien zogen an.
Lanxess ist auf diesem Gebiet Weltmarktführer und sichere sich mit dem Gemeinschaftsunternehmen nun einen direkten Zugang zu den strategisch wichtigen Rohstoffen. So könne Lanxess seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken, erklärte der Konzern. Die Autokrise in Europa und selbst geschaffene Überkapazitäten hatten bei Kautschuk einen scharfen Preisverfall ausgelöst. Die hohe Abhängigkeit von der Auto- und Reifenindustrie hatte das Unternehmen unter Zugzwang gesetzt. Mit Stellenstreichungen und einem Umbau der Produktion begegnet der Konzern mit zuletzt weltweit rund 16 300 Mitarbeitern seit dem Führungswechsel vor mehr als einem Jahr insbesondere der Schwäche im Kautschukgeschäft. Nach dem Abbau von weltweit rund 1000 Stellen in der Verwaltung im ersten Jahr setzte Konzernchef Matthias Zachert den Rotstift zuletzt auch in der Produktion an.