PARIS (dpa-AFX) - Tausende Menschen sind in Frankreich gegen die ihrer Meinung nach zu unternehmerfreundliche Arbeitsmarktpolitik der Regierung auf die Straße gegangen. Die Gewerkschaft CGT hatte landesweit zu rund 150 Demonstrationen und Kundgebungen sowie Streiks aufgerufen. Sie fordert unter anderem höhere Löhne und Gehälter sowie mehr Engagement für qualitativ hochwertige Arbeitsplätze.
Es könne nicht sein, dass Präsident François Hollande nur neue Geschenke an die Unternehmer verteile, sagte CGT-Generalsekretär Thierry Lepaon zum Aktionstag am Donnerstag. Er spielte damit auf geplante milliardenschwere Entlastungen für die Wirtschaft an. Die Senkung der Arbeitskosten soll Unternehmen dazu bringen, neue Stellen zu schaffen.
Die Arbeitslosigkeit in Frankreich ist derzeit rund doppelt so hoch wie in Deutschland. Nach EU-Vergleichszahlen lag die Quote zuletzt bei 10,8 Prozent.
Über die Beteiligung an den Demonstrationen gab es sehr unterschiedliche Angaben. In Paris ging die CGT beispielsweise von 16 000 Demonstranten aus, die Polizei schätze ihre Zahl auf 3800. In der zweitgrößten französischen Stadt Marseille sprach die CGT von 35 000 Teilnehmern, die Polizei nur von 3000.