Marktführer gibt es so einige, denn jede Industrie wird definitionsgemäß von einem Unternehmen angeführt. Ob dieses dabei eine gewisse Marktmacht besitzt und hohe Preise durchsetzen kann, hängt am Ende jedoch von der Struktur des Marktes ab.
Eine quasi-Monopolsituation mit Preismacht besitzt zumindest der US-Technologiekonzern Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (WKN: A14Y6F). Dies trifft vor allem auf seine Werbeplattform Adwords zu, die im Schatten der äußerst erfolgreichen hauseigenen Seiten wie Google und YouTube Werbung platziert.
Das Geschäftsmodell scheint gut zu funktionieren, denn im Geschäftsjahr 2021 wurden Umsätze in Höhe von 258 Mrd. US-Dollar generiert. Das Umsatzplus belief sich auf sage und schreibe 41 %.
Hochprofitabel agieren die Amerikaner dabei. Ein operatives Ergebnis von fast 79 Mrd. US-Dollar blieb am Ende übrig. Das Nettoergebnis erreichte einen Wert von 76 Mrd. US-Dollar.
Das Spannende an der Equitystory ist, dass Alphabet in seinem Kerngeschäft einen Megatrend verfolgt: Online-Werbung. Und diese sollte im Zuge der Digitalisierung weiter Aufwind erfahren.
Noch immer wird der überwiegende Teil der Werbebudgets analog – also in Print und Fernsehen oder Radio – investiert. Angesichts der hohen Wachstumsraten scheint hier noch für Jahre Potenzial zu sein.
Die letzten Quartalszahlen von Alphabet
Quartalszahlen des dritten Quartals 2022Ein wenig kämpft der in Mountain View, Kalifornien, ansässige Internet-Konzern mit dem starken US-Dollar, der das Wachstum um fünf Prozentpunkte drückt. Gleichzeitig belastet ein schwaches Werbeumfeld, das auf die unsichere wirtschaftliche Situation in Amerika und den Rest der Welt zurückzuführen ist. Nicht weniger erdrückend ist die Preis- und Kostenexplosion, die man auch bei Alphabet erkennen kann.
Bewertung der Aktie
Zugegeben, die aktuellen Wachstumsraten liegen deutlich unter der vergangenen Performance, jedoch befinden wir uns in einem ausgesprochen ungünstigen Umfeld für Werbeunternehmen. Auch belastet der starke US-Dollar das internationale Geschäft.
Nicht zu vergessen sind die hohen Cash-Bestände der Amerikaner. Sie beliefen sich im dritten Quartal auf fast 140 Mrd. US-Dollar (Cash + kurzfristige Investments). Damit könnte der Tech-Konzern beinahe dem Investmentkonglomerat von Warren Buffett, Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa), Konkurrenz machen, wenn es um das Thema Akquisitionen geht.
Zum Glück sieht die Investmentstrategie von Alphabet etwas anders aus. Man fokussiert sich stärker auf zukünftige Innovationen und Technologien, die das Potenzial besitzen, etwas Großes zu verändern – eine Strategie, die sich in der Vergangenheit mehrfach bewährt hat.
Der Artikel Marktführer zum einmaligen Einstiegspreis! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Frank Seehawer besitzt Aktien von Alphabet. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien).
Motley Fool Deutschland 2022