Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

Morgan Stanley: Märkte sind zu optimistisch

Veröffentlicht am 15.12.2022, 08:30
Aktualisiert 15.12.2022, 08:53
© Reuters.

Investing.com - Trotz der Angst vor einer Rezession, die sich in der tiefen Inversion der Zinsstrukturkurve widerspiegelt, konnte der US-Aktienmarkt bisher einen Großteil seiner jüngsten Erholungsgewinne behaupten. Seit seinen Tiefstständen im Oktober legte der S&P 500 bis gestern um rund 12 Prozent zu und konnte damit seine Verluste seit Jahresbeginn auf 16 Prozent eingrenzen. Mit 3.995 Punkten notiert der US-Leitindex nur knapp unter der psychologisch relevanten 4.000-Punkte-Marke und in Schlagdistanz zu seiner Glättung der letzten 200 Tage (aktuell bei 4.032). Die US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) sieht nur ein Problem: die Unternehmensgewinne.

Nach Einschätzung von Lisa Shalett, Chefanlagestrategin von Morgan Stanley Wealth Management, bewertet der Markt die Unternehmensgewinne immer noch zu hoch. Der Optimismus der Aktienanleger, der auf der Hoffnung fußt, dass die Fed die Wirtschaft ausreichend verlangsamen kann, um die Inflation zu senken, ohne eine Rezession auszulösen, "spiegelt sich in den Konsensschätzungen für die Unternehmensgewinne im Jahr 2023 wider, die für den S&P 500-Index bei 230 Dollar je Aktie angesiedelt sind", schrieb sie am Montag in einer Mitteilung.

Dem hat Morgan Stanley allerdings etwas entgegenzusetzen: Denn auch ohne Rezession würden die Unternehmensgewinne aufgrund sinkender Absatzzahlen und einer geringeren Preissetzungsmacht sinken, weshalb die US-Bank ihre Gewinnschätzung für 2023 auf 195 Dollar je Aktie gesenkt habe, erklärte die Expertin.

"Unter Berücksichtigung von Faktoren wie dem Einkaufsmanagerindex (PMI), der Zinskurve und der Korrelation zwischen dem Gewinnwachstum und dem Zinserhöhungstempo der Fed gehen wir davon aus, dass das Gewinnwachstum im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr wahrscheinlich deutlich negativ ausfallen wird", schrieb Shalett.

Bei den momentanen Konsensschätzungen von 230 Dollar pro Aktie beträgt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für den S&P 500 (Stand aktuell: 3.995 Punkte) 17,4. Nimmt man nun das durchschnittliche KGV in Rezessionsphasen (14,5) und die Gewinnschätzungen von Morgan Stanley, so ergäbe sich daraus ein S&P 500-Stand von etwa 2.830 Punkten.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Morgan Stanley skizziert zwar zwei Szenarien, in denen Corporate America einen Rückgang der Unternehmensgewinne abwenden könnte. Doch diese sind nach Einschätzung der Analystin nicht sehr wahrscheinlich.

Zum einen verweist sie auf Kostensenkungsmaßnahmen der Unternehmen, wie etwa Stellenstreichungen, die einen Umsatzrückgang ausgleichen könnten. Dies sei allerdings ein "zweischneidiges Schwert", so Shalett. "Steigende Arbeitslosigkeit bremst die Verbraucherausgaben - ein wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum - und birgt das Risiko einer harten Landung für die Wirtschaft insgesamt", ergänzte sie.

In dem zweiten Szenario hebt sie die Stärke des US-Arbeitsmarktes hervor, wo die Arbeitslosenquote mit 3,7 Prozent immer noch nahe an einem Rekordtief liegt, sowie die Robustheit der US-Verbraucher, die im Jahr 2023 die Unternehmensgewinne hoch halten könnte. Andererseits aber könnte dies die Fed zu weiteren kräftigen Zinserhöhungen animieren und dafür sorgen, dass die hohen Zinssätze über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden, was wiederum "die Wirtschaft stärker ausbremsen" würde.

Die Fed hat gestern ihren Leitzins um weitere 50 Basispunkte auf die Spanne von nun 4,25 bis 4,50 Prozent angehoben, zugleich aber ihre Prognose für den Zinsgipfel 2023 auf 5,1 Prozent nach oben revidiert. Das sind 50 Basispunkte mehr als in den September-Projektionen. Fed-Chef Jerome Powell sagte auf seiner Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung, dass Zinssenkungen im nächsten Jahr kein Thema seien. Der Markt hatte zuvor mit ersten Leitzinssenkungen gegen Ende 2023 gerechnet. "Unser Hauptaugenmerk liegt derzeit darauf, unsere Geldpolitik so zu gestalten, dass sie restriktiv genug ist, um eine Rückkehr der Inflation zu unserem 2-Prozent-Ziel im Laufe der Zeit zu gewährleisten, und nicht auf Zinssenkungen", zitierte Reuters den Fed-Chef.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Von passiven Investments in US-Aktienindizes rät die Expertin von Morgan Stanley ab. Diese sollten Anleger vor Jahresende mit Verlust verkaufen, um vom sogenannten 'Tax Loss Harvesting' zu profitieren, bei dem aufgelaufene Erträge in langfristige Kursgewinne umgewandelt werden. Stattdessen rät sie zu renditestarken Anlagen wie Staatsanleihen, Kommunalanleihen, Unternehmensanleihen und Master Limited Partnerships (MLPs), aber auch ausgewählte Dividendenaktien, Value-Aktien und REITs könnten interessant sein.

von Robert Zach

Aktuelle Kommentare

zu früh geshortet??
Interessant, wie es ständig hoch- und runtergeht an der Börse. Banken warten auf ein Black- Swan- Ereignis, das wsl. nicht eintreffen wird und schüren deshalb Angst.
Schon auffällig wie JP die letzen Tage/Wochen ein extrem negativ Szenario projeziert …. Vergeht kaum ein Tag wo von denen mal nix Negatives kommt….und meist dann Schwachsinn …
MS ist da kaum besser ….
Was entnehmen wir also ?- ALL IN LONG !!!
Vorsichtig - ja
Kauft Ihr Aktien mit dem eigenen Verstand und gewissen Analyse -Vermögen oder weil jemand euch was sagt. Wer nicht glaubt oder nicht überlegt, sollten doch reinstürzen. Die Bank gewinnt immer....Eins ist sicher die Gier sagt immer die Wahrheit und die Grenze, aber die Leute wollen nicht zuhören und immer mehr......
Witzig. Jetzt wo alles schön teuer abverkauft wurde, nachdem die ganze Zeit HOCH jubelten, wird jetzt drauf verwiesen, dass jetzt weiter runter geht, um auch bei Abfall zu verdienen. Das ist genau der Grund wieso schon seit über 2 Jahren auf Ölaktien gesetzt wird, die aktuell wieder günstig sind und demnächst wieder neue Höchstwerte überschreiten
Lassen Sie sich nicht von MS verwirren. Bei einer möglichen Rezession sinken auch die Ölpreise. Umgekehrt steigen sie, wenn der Bedarf steigt. Steigt der Bedarf jetzt, dann wird im Umkehrschluss auch vom Endkunden mehr konsumiert, was die Quartalsergebnisse der abgestraften Unternehmen stärken dürfte.
ohhh ist der kleine morgan Stanley etwa short und Bockt jetzt... süß
cooles Statement 👍
Alles klar, man rät von REITs, wenn man davon ausgeht, dass es zu einer Rezession kommen wird…
Guck mal im Nasdaq Future Portal, ich habe exakt genauso eine Stunde zuvor dort so argumentiert……. Für mich stellt sich nur die Frage, warum MS am 15.12.2022 so argumentiert, vor 3 Monaten den goldenen Herbst skizziert, obwohl das Szenario dort exakt das gleiche wie heute ist…… und wie sagt man so schön; “die Börse nimmt Unternehmensentwicklungen zwischen 9-12 Monate schon vorweg”…….. das ist der eigentliche Skandal
Gestern waren die Futures noch positiv. Alle Indikatoren sprechen dafür, dass die Inflation abkühlt und die Wirtschaft stark bleibt, zumindest in den USA. Die Quartalszahlen der Unternehmen werden von Bedeutung sein, den Rest hat die FED gestern schon einmal vorgegeben. Momentan scheint eine längere Zinsanstiegsdauer eingepreist zu werden, umso erfreulicher, wenn dann schon im nächsten Jahr damit pausiert wird. Sie sind mir zu bärisch, Herr Ell.
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.