Brüssel (Reuters) - Die EU klopft nach den chinesischen E-Bike-Herstellern nun auch die Exporteure der Elektro-Fährräder auf unzulässige Beihilfen ab.
Die EU-Kommission leitete am Donnerstag eine entsprechende Untersuchung ein. Hintergrund ist eine Beschwerde des Europäischen Fahrradhersteller-Verbands (EBMA), der den Firmen aus der Volksrepublik vorwirft, ihre E-Bikes in der EU dank illegaler Staatshilfen zu Dumping-Preisen anzubieten und so die hiesigen Anbieter zu unterbieten. "Heute sprechen wir über E-Bikes, morgen machen wir dasselbe mit E-Autos", sagte Verbandschef Moreno Fioravanti. Der EBMA fordert Zölle und ein Register für Räder aus China.
Ende Oktober hatte die EU bereits mit einer der Prüfung von Dumping-Vorwürfen gegen die Hersteller der E-Bikes begonnen. Dem EBMA zufolge wurden 2016 rund 430.000 Elektro-Fahrräder aus China in der EU verkauft, 40 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Für dieses Jahr wird ein weiterer Anstieg auf 800.000 erwartet. Insgesamt kaufen Europäer im Jahr etwa 20 Millionen Fahrräder, davon sind mittlerweile zehn Prozent E-Bikes. Europäische Hersteller gehören zu den Pionieren der E-Bike-Technologie. Inzwischen ist der Marktanteil der Chinesen aber auf 33 Prozent gestiegen. Ihre Räder kosten teilweise nur die Hälfte der europäischen Produkte.
Zwischen der EU und China schwelen zahlreiche Streits, unter anderem über chinesische Stahl- und Solarmodulimporte. Über die Einfuhr von konventionellen Fahrrädern liegen sich die beiden Länder schon seit 20 Jahren in den Haaren.