Berlin, 01. Feb (Reuters) - Die Bundesregierung rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Lieferung an Corona-Impfdosen ab April. Aus einer neuen Übersicht der Regierung, die der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag, geht hervor, dass das Gesundheitsministerium im ersten Quartal insgesamt mit der Lieferung von 18,3 Millionen Impfdosen der Hersteller BionTech/Pfizer, Moderna (NASDAQ:MRNA) und AstraZeneca (LON:AZN) rechnet. Die Präparate der drei Hersteller erfordern für den vollen Schutz aber zwei Impfungen. Im zweiten Quartal soll Deutschland dann aber mit der Lieferung von insgesamt 77,1 Millionen Impfdosen mehrerer Hersteller rechnen können. Allein von BioNTech/Pfizer sollten es 40,2 Millionen Impfdosen werden.
Im dritten Quartal - also bis Ende September - wird dann sogar mit der Lieferung von zusammengerechnet 126,6 Millionen Impfdosen gerechnet. Auf dieser Basis wäre die Ankündigung von Kanzlerin Angela Merkel, dass jeder Bürger bis Ende des Sommers ein Impfangebot erhalten sollte, rein rechnerisch machbar. Ein Grund für die starke Steigerung ist auch, dass damit gerechnet wird, dass im zweiten Quartal auch die Impfstoffe von Curevac (NASDAQ:CVAC) und Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) JNJ.N zugelassen werden. Im vierten Quartal sollen dann nochmals 100 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller dazu kommen.
Allerdings wird in dem Papier, das auch dem Impfgipfel mit den Bundesländer am Nachmittag vorgelegt werden dürfte, auf erhebliche Unsicherheiten bei den Firmen verwiesen: "Die konkreten Liefertermine und Liefermengen von COVID-19-Impfstoffen hängen von zahlreichen Faktoren ab, insbesondere vom Verlauf der klinischen Prüfungen, vom Ergebnis des behördlichen Zulassungsverfahren, von den Produktionsprozessen, den Lieferketten der Ausgangsstoffe sowie den Ergebnissen der Qualitätskontrollen", heißt es vorsorglich. "Entsprechende Prognosen darüber sind daher immer mit Unsicherheiten behaftet, Änderungen sind nicht ungewöhnlich."