Investing.com - Die Aktien von Plug Power (NASDAQ:PLUG) erlebten am Donnerstag einen signifikanten Einbruch von mehr als 12 %. Dieser Kursabsturz folgte auf die gestrige Bekanntgabe der Quartalszahlen durch den Wasserstoff-Spezialisten. Die Bilanz des vergangenen Quartals entpuppte sich als Gemisch aus Überraschungen und Enttäuschungen: Die Verluste erwiesen sich als weitaus drastischer als in den marktseitigen Erwartungen vermutet, jedoch überraschten die Umsatzzahlen mit einer erheblichen Steigerung, die weit über den Prognosen lag.
In den Mittelpunkt des Umsatzgewitters rückte vor allem der Bereich der Brennstoffzellensysteme. Die begleitende Infrastruktur und die dazugehörige Ausrüstung erwirtschafteten 216,3 Millionen Dollar, was die Analystenschätzungen von 183,4 Millionen Dollar deutlich übertraf. Weitere Einnahmen von 16,1 Millionen Dollar wurden aus Energieabnahmeverträgen generiert – ein Betrag, der die Erwartung der Börse von 11,8 Millionen Dollar hinter sich ließ. Andererseits fielen die Einnahmen aus der Brennstofflieferung an Kunden und der begleitenden Ausrüstung mit 17,9 Millionen Dollar geringer aus als gedacht und verpassten die prognostizierten 21,5 Millionen Dollar knapp.
Die Bilanz ergibt ein solides Bild, doch der Schatten des Verlusts pro Aktie von 40 Cents – im Vergleich zu den 30 Cents im gleichen Quartal des Vorjahres – wirft einen gewissen Zweifel auf die Performance.
Jordan Levy, der bei Truist als Analyst tätig ist, schrieb: "Während wir die Größe und Komplexität des voll integrierten Wasserstoffmodells, das PLUG anstrebt, weiterhin schätzen, waren die Updates aus dem zweiten Quartal größtenteils von weiteren Verzögerungen bei den Projektstarts geprägt. Eine wahrscheinliche Verschiebung der Erreichung positiver Bruttomargen zeichnet sich ab."
Craig Irwin, Analyst bei Roth/MKM, revidierte nach den Zahlen seine Empfehlung für Plug Power-Aktien von "Buy" auf "Neutral" und senkte das Kursziel von 13,00 auf 7,50 Dollar. Irwin bemerkte: "Die Hürden im Hinblick auf die Bruttomargen im zweiten Quartal 2023 dürften sich wohl nicht kurzfristig lösen lassen und deuten auf substantiell höhere Inbetriebnahmekosten hin als bisher angenommen. Wir justieren unsere Schätzungen grundlegend nach unten, vor allem was die Bruttomargen betrifft. Ein Cash-Burn von über 1,6 Milliarden Dollar im vorangegangenen Jahr wirft ein Schlaglicht auf den Umsatzfortschritt, während die verbleibende Milliarde an liquiden Mitteln auf möglichen zukünftigen Kapitalbedarf hinweist."
BMO Capital-Analyst Ameet Thakkar senkte seinen Zielpreis für Plug Power von 11,00 auf 10,25 Dollar, hält aber an der Einstufung "Market Perform" fest.
Hingegen äußerte sich Gregory Lewis, Finanzanalyst bei BTIG, optimistischer. Er hob die besser als erwarteten Umsatzkennzahlen hervor und betonte, dass trotz der Margen-Herausforderungen im Verlauf des Quartals Plug Power unvermindert an der Expansion seines Wasserstoffnetzwerks arbeite. Dies sollte letztendlich zu einer spürbaren Margenverbesserung durch die interne Kraftstoffbeschaffung führen.