Tokio, 21. Apr (Reuters) - Im Skandal um geschönte Verbrauchswerte bei Mitsubishi 7211.T ist am Donnerstag das Forschungszentrum des japanischen Autobauers durchsucht worden. Die von der Regierung angeordnete Razzia solle am Freitag noch fortgesetzt werden, sagte eine Mitsubishi-Sprecherin. Die Aktien des Autokonzerns blieben derweil auf Talfahrt und verloren weitere 20 Prozent. Binnen zwei Tagen haben sie nun mit umgerechnet 2,2 Milliarden Euro an Drittel an Wert verloren. Analysten von JP Morgan schätzen, der Skandal könne Mitsubishi mindestens 400 Millionen Euro kosten - zusätzlich zum Vertrauensverlust.
Sieben Monate nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei Volkswagen VOWG_p.DE hatte Mitsubishi am Mittwoch Tricks bei Tests zum Treibstoffverbrauch eingeräumt. Es geht um 625.000 Kleinwagen für den japanischen Markt, die meisten davon wurden für Nissan 7201.T gebaut. Nissan zufolge räumte Mitsubishi ein, Daten im Zulassungsprozess manipuliert zu haben. Ein niedrigerer Benzinverbrauch bedeutet in der Regel auch einen geringeren Schadstoffausstoß. Das Verkehrsministerium hat Mitsubishi aufgefordert, einen vollständigen Bericht dazu binnen einer Woche vorzulegen. Der Konzern baut etwa eine Million Autos im Jahr und wirbt unter anderem mit umweltfreundlichen Motoren.