WOLFSBURG/SEATTLE (dpa-AFX) - Zwei Weltkonzerne verbünden sich auf dem Weg zur digitalen Autoproduktion: Der US-Internetriese Amazon (2:AMZN) soll den weltgrößten Autobauer Volkswagen (4:VOWG_p) produktiver machen.
Dazu sei eine mehrjährige Entwicklungszusammenarbeit mit der Amazon-Tochter Amazon Web Services vereinbart worden, teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Künftig wolle der Autogigant mit Hilfe einer "Volkswagen Industrial Cloud" seine weltweit 122 Fabriken vernetzen. Ende 2019 sollten erste Dienste und Funktionen starten. Dies ist nicht die einzige Kooperation mit einem der amerikanischen Tech-Riesen: Volkswagen arbeitet bei Cloud-Diensten auch mit Microsoft (2:MSFT) zusammen, um seine Autos voll zu vernetzen. Beim Cloud-Computing werden Daten nicht länger lokal, sondern auf Servern externer Anbieter gespeichert. Mit Hilfe der Cloud-Technologie von Amazon will Volkswagen Maschinen und Anlagen sämtlicher Fabriken vernetzen, um Abläufe besser steuern, effizienter fertigen und Lieferengpässe sowie Fehler frühzeitig erkennen zu können. Die cloudbasierte Plattform sei auch die Voraussetzung für Technologien wie intelligente Roboter. Amazon ist vor allem als weltgrößter Online-Händler bekannt, hat aber auch enorme Serverkapazitäten. Dienste wie Netflix (2:NFLX)oder Dropbox (2:DBX) laufen darüber. Volkswagen hatte bereits angekündigt, bis 2025 die Produktivität im gesamten Produktionsnetzwerk - außer China - um 30 Prozent steigern zu wollen. Wesentliche Voraussetzung dafür: die neuen Cloud-Pläne. VW (4:VOWG_p)-Chef Herbert Diess sagte unlängst auf einer Betriebsversammlung, Volkswagen sei "im Wettbewerbsvergleich in unseren Fabriken und in der Verwaltung langsamer und weniger produktiv". Die Produktion als Wettbewerbsfaktor solle gestärkt werden, erklärte Oliver Blume, Produktionsvorstand im VW-Konzern und Porsche-Chef. Volkswagen und Amazon ergänzten sich "hervorragend".