HAMBURG (dpa-AFX) - Neue Produkte und eine starke Nachfrage aus Lateinamerika haben beim Nivea-Hersteller Beiersdorf (XETRA:BEIG) im dritten Quartal das Wachstum angekurbelt. Vor allem in der Hautpflege rund um Marken wie Nivea, Eucerin oder Labello lief es für den Dax-Konzern (DAX) rund. Wohingegen die Klebstofftochter Tesa nur dank günstiger Wechselkurseffekte wuchs.
Für das Gesamtjahr passte der Konzern am Mittwoch seine Prognose an und zeigte sich dabei für das Umsatzwachstum etwas pessimistischer, aber für das Ergebnis zugleich zuversichtlicher. Im frühen Handel stieg die Aktie als einer der besten Werte im Dax um 1,36 Prozent auf 86,29 Euro.
Von Juli bis September legte der Umsatz um 5,7 Prozent auf 1,633 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), das im Vorjahr noch von Wertberichtigungen im Haarpflegegeschäft in China belastet war, verbesserte sich gar um 55 Prozent auf 242 Millionen Euro. Unter dem Strich kletterte der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn um 43 Prozent auf 159 Millionen Euro.
Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich zeigte sich zufrieden. "Wir wachsen teils gegen den Markt und setzen uns auch in einem schwierigen Marktumfeld durch", sagte er laut Mitteilung. Analysten wie Thomas Maul von der DZ Bank waren vor allem vom organischen Wachstum im Pflegegeschäft positiv überrascht. Die Hamburger hätten hier größere Wettbewerber wie den Kosmetikriesen L'Oreal (PA:OREP) (PSE:POR) (FSE:LOR) überrundet. Heidenreich hatte im Sommer angekündigt, dass sich das Tempo bei den Produkteinführungen im zweiten Halbjahr erhöhen wird.
Tesa kann da nicht mithalten, aus eigener Kraft wuchs die Sparte nach neun Monaten nur um 0,3 Prozent und dürfte auch im Gesamtjahr nur einen Umsatz auf Vorjahresniveau erreichen.
Beiersdorf engte daher die Bandbreite für seine Umsatzerwartungen im Konzern ein. Aus eigener Kraft wird das Unternehmen 2015 voraussichtlich nur noch um 3 bis 4 Prozent zulegen. Zuvor war der Konzern von bis zu 5 Prozent ausgegangen, in den ersten neun Monaten wuchs Beiersdorf um 2,7 Prozent. Die bereinigte operative Marge soll hingegen nun "deutlich" und nicht mehr nur "leicht" das Vorjahresniveau (13,7 Prozent) übertreffen. Nach den ersten drei Quartalen lag der Konzern bei dieser Kennziffer bei 14,9 Prozent.