MÜNCHEN (dpa-AFX) - Deutschlands größter Autovermieter Sixt AG ST O.N. (DE:SIXG) (ETR:SIX2) gibt bei seiner Auslandsexpansion weiter Gas und steckt sich für dieses Jahr ein höheres Gewinnziel. "Mit Sicherheit werden die USA unser wichtigster Auslandsmarkt in 2016 werden, vielleicht haben sie auch schon in diesem Jahr die Nase vorne vor Frankreich", sagte Konzernchef und Mehrheitsaktionär Erich Sixt am Donnerstag in einer Telefon-Konferenz. Zugleich sei die Nachfrage der Firmen- und Geschäftskunden weiter gestiegen und die Auslastung der Vermietflotte hoch. "Der Sixt-Motor läuft auf Hochtouren. Mit den Zuwachsraten, die wir in den ersten neun Monaten erreicht haben, fahren wir dem Wettbewerb mehr und mehr davon und gewinnen zunehmend Marktanteile."
In den USA mit einem geschätzten Marktvolumen von 27 Milliarden Dollar (rund 25 Mrd Euro) betreibt Sixt bisher 66 Stationen. Rund 1000 Stationen würde der Markt aus Sicht des Konzernchefs vertragen. Dafür brauche man aber gute Mitarbeiter, denen man auch vertrauen könne. Insgesamt mache das Auslandsgeschäft bereits fast die Hälfte des Konzernumsatzes aus, sagte Sixt. Negative Folgen der Terroranschläge von Paris für das Geschäft fürchtet der Konzernchef nicht. Allerdings dürfte es nun mehr "sinnlose überzogene Kontrollen" geben, über die sich Reisende ärgern müssten, sagte Sixt. "Den Gefallen sollten wir den Terroristen nicht tun, dass wir uns wie Frankreich gleich in so einen Ausnahmezustand begeben." Der VW (XETRA:VOW3)-Abgasskandal spiele derweil für die Sixt-Kunden offenbar keine Rolle, bei der Nachfrage sei das Thema nicht zu spüren, sagte Sixt. VW sei ein enorm wichtiges Unternehmen für Deutschland, dem man wünsche, dass es seine Probleme möglichst rasch in den Griff bekomme. Sein eigenes Unternehmen sieht Erich Sixt auf dem besten Weg zum Rekordjahr. Das Ergebnis vor Steuern dürfte von 157 Millionen Euro im Vorjahr auf mindestens 180 Millionen Euro zulegen. Für den operativen Konzernumsatz, also ohne Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge, geht Sixt weiter von einem deutlichen Wachstum aus. Im dritten Quartal kletterte der gesamte Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast 23 Prozent auf 631,5 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Sixt 55,1 Millionen Euro, das waren ebenfalls 23 Prozent mehr als vor Jahresfrist.