DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Einkaufstour von Henkel AG & Co KGAA ST O.N. (XETRA:HNKG) hat sich für den Konsumgüterkonzern bezahlt gemacht. Zusammen mit dem starken US-Dollar katapultierten die jüngst getätigten Übernahmen den Umsatz um 13,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro nach oben, wie Henkel am Mittwoch mitteilte. Aus eigener Kraft konnte der Hersteller von Persil-Waschmittel, Loctite-Kleber und Schwarzkopf-Shampoo hingegen nur um 2,4 Prozent zulegen. Gerechnet hatten Analysten allerdings mit plus 3,5 Prozent. Für die Aktie ging es kurz nach Handelsöffnung um 4,6 Prozent nach unten.
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich dank Einsparungen, niedrigerer Rohstoffkosten sowie Preiserhöhungen um 14 Prozent auf 768 Millionen Euro, hinkte aber ebenfalls den Markterwartungen hinterher. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn stieg um 18 Prozent auf 521 Millionen Euro.
WASCHMITTEL LAUFEN GUT
Am besten lief es für Henkel im Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln. Mit Persil, Pril und Co konnte Henkel weitere Marktanteile hinzugewinnen. Die Sparte erzielte mit plus 4,3 Prozent das höchste organische Wachstum aller Töchter. Insbesondere die deutschen Verbraucher kauften kräftig ein. Zulegen konnte der Konzern auch auf dem hart umkämpften nordamerikanischen Markt. Henkel hatte seinen Waschmittel-Klassiker Persil im Frühjahr auch in den USA eingeführt.
Zuwächse von jeweils knapp unter zwei Prozent wiesen hingegen die Klebstoffe sowie die Kosmetik auf. Treiber waren dabei jeweils Preiserhöhungen. In der kleinsten Sparte Kosmetik wuchs Henkel vor allem in den Schwellenländern. In Westeuropa machte dem Konzern hingegen der starke Wettbewerb zu schaffen.
AUSBLICK BESTÄTIGT - ZUKÄUFE GEPLANT
Für das Gesamtjahr sieht sich Henkel insgesamt auf Kurs. Aus eigener Kraft soll der Umsatz 2015 um 3 bis 5 Prozent steigen und der bereinigte Gewinn je Aktie um 10 Prozent zulegen. Bei der Marge wird ein Wert von rund 16 Prozent angepeilt.
Henkel hatte im vergangenen sowie in diesem Jahr seine drei Töchter mit einer Reihe von Zukäufen verstärkt. Beim spektakulären Verkauf einiger Kosmetikmarken des Konkurrenten Procter & Gamble (NYSE:PG) (FSE:PRG) kam Henkel nicht zum Zug. Die Haarpflegemarke Wella, an der Henkel Interesse nachgesagt worden war, ging an den Parfüm-Konzern Coty. Experten gehen davon aus, dass Henkel nach weiteren Übernahmen Ausschau hält.