FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am Frankfurter Aktienmarkt bleiben unentschlossen. Nachdem der Dax (DAX) am Dienstag mit Verlusten in den Handel gestartet war, legte er zuletzt leicht zu. Die Anleger hielten sich angesichts der vorherrschenden Unsicherheit weiter zurück, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Die Börsen in Übersee hatten nur verhaltene Vorgaben geliefert. Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich fielen derweil freundlich aus.
Im frühen Handel notierte der deutsche Leitindex zuletzt 0,34 Prozent höher bei 9875,79 Punkten. Schon zum Wochenauftakt hatte sich der Dax - wie schon seit Tagen - mit einer klaren Tendenz schwer getan und schließlich im Minus geschlossen.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen gewann nach einem ebenfalls trüben Auftakt zuletzt 0,10 Prozent auf 20 293,22 Punkte; der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab derweil um 0,04 Prozent auf 1673,82 nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stieg um 0,60 Prozent auf 2950,63 Punkte.
Die deutsche Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten des Jahres so kräftig gewachsen wie letztmalig vor zwei Jahren. Zudem fiel das französische Geschäftsklima im Mai besser als erwartet aus. Am späteren Vormittag könnten noch die ZEW-Konjunkturerwartungen für Mai Bewegung in den Markt bringen.
BONITÄTSABSTUFUNG BELASTET DEUTSCHE BANK
Die Aktie der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) war zunächst deutlich im Minus gestartet, berappelte sich dann aber und lag mehr als ein halbes Prozent im Plus. Dabei hatte die Ratingagentur Moody's die Bonität abgestuft. Als Gründe nannte Moody's einen möglicherweise stockenden Konzernumbau und die weiter bestehenden Herausforderungen durch die niedrigen Zinsen und die konjunkturelle Unsicherheit. Die Nachricht überrasche nicht, belaste aber trotzdem, kommentierte ein Händler am Morgen.
Im MDax ging es für Evonik-Titel (XETRA:EVKn) um 4,85 Prozent bergab, nachdem der Finanzinvestor CVC Capital Partners seinen Ausstieg angekündigt hatte. CVC plant die Platzierung von bis zu 19,8 Millionen Anteilsscheinen des Spezialchemiekonzerns, berichtete Bloomberg unter Berufung auf eine E-Mail von CVC. Das Paket entspreche rund 4,2 Prozent des Grundkapitals - so viel hatte CVC laut zuletzt verfügbaren Informationen an Evonik gehalten und war damit nach der RAG-Stiftung zweitgrößter Aktionär. Händlern zufolge sollten die Anteile zu einem Preis von 25,50 Euro platziert werden.
EVOTEC VERLÄNGERT FORSCHUNGSALLIANZ
Derweil legten die Titel von Evotec (XETRA:EVTG) um 1,38 Prozent zu, womit sie zu den besseren Werten im TecDax zählten. Der Biotech-Konzern hatte mitgeteilt, er verlängere eine Wirkstoffforschungs-Allianz mit US-Konkurrent Genentech um drei Jahre. Bei der Kooperation mit der Tochter des Schweizer Pharmakonzerns Roche (VTX:ROG) (FSE:RHO5) geht es um die Erforschung bestimmter Therapeutika. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Die Allianz (DE:ALVG) besteht bereits seit Mai 2010.