FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt bleibt angesichts von Konjunktursorgen nervös. Nach einem positiven Handelsbeginn am Donnerstag rutschte der Dax F:DAX rasch ins Minus, um danach binnen weniger Minuten wieder ins Plus zu drehen. Zuletzt stand das Börsenbarometer 0,20 Prozent höher bei 8589,48 Punkten. In seiner vierten Verlustwoche in Folge liegt der Dax damit aber insgesamt mehr als 2 Prozent hinten.
Wie unklar die Lage ist, zeigten auch die anderen Indizes: Während der MDax F:MDAX am Donnerstag um 0,37 Prozent auf 14 699,08 Punkte fiel, legte der TecDax F:TDXP um 0,24 Prozent auf 1122,96 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E ging es moderat nach unten.
'PAUSE IM ABWÄRTSTREND WAHRSCHEINLICHER GEWORDEN'
Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar hält mit Blick auf den Dax eine Pause im Abwärtstrend wieder für wahrscheinlicher. Nach gestrigen Ausverkauf schienen die Anleger hierzulande langsam wieder zuzugreifen. Neue signifikante Tiefpunkte erschienen zunächst sehr unwahrscheinlich. Für den Dax bedeutet dies, dass die Zone um die 8500 beziehungsweise 8550 Zähler vorläufig halten sollte.
Im Tagesverlauf könnten neben den Verbraucherpreisen der Eurozone noch zahlreiche US-Konjunktudaten für frische Impulse sorgen. Dazu zählten etwa Daten vom Immobilienmarkt, die Industrieproduktion sowie der Philly-Fed-Index.
KAUFEMPFEHLUNG TREIBT CONTINENTAL AN - RWE UNTER DRUCK
Bei den Einzelwerten sorgten einmal mehr Analystenkommentare für Bewegung. Continental-Aktien F:CON profitierten von einer Kaufempfehlung der Investmentbank Equinet. Sie stiegen an der Spitze des deutschen Leitindex um 1,39 Prozent. Die Papiere von Lanxess F:LXS stiegen um 0,31 Prozent, K+S-Anteilsscheine F:SDF um 0,38 Prozent. Die Analysten von Nomura haben beide Titel laut einem Händler "Neutral" hochgestuft.
Schlusslicht im deutschen Leitindex waren die Papiere von RWE F:RWE. Sorgen über ein drohendes Aus des Verkaufs von Dea an den russischen Oligarchen Michail Fridman drückten die Titel um 1,52 Prozent ins Minus. Die britische Regierung blockiere die Veräußerung der Öl- und Gasfördertochter, schrieb die "Financial Times" unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen.
JENOPTIK KNICKEN NACH PESSIMISTISCHER AUSBLICK EIN
Im TecDax sackte der Kurs von Jenoptik F:JEN um mehr als 3 Prozent ab. Der Technologiekonzern blickt wegen schwächelnder Nachfrage und verschärfter Beschränkungen bei Rüstungsexporten pessimistischer in die Zukunft und passte seine Umsatz- sowie Gewinnziele an.
Die Aktien von Rhön Klinikum F:RHK werden ex Andienungsrechte (ETR:RHK1) aus dem laufenden Aktienrückkaufprogramm gehandelt. Im Zuge des zunächst vom 16. Oktober bis zum 14. November laufenden Angebots können die Altaktionäre dem Unternehmen für jeweils 21 gehaltene Papiere 10 zum Kauf anbieten.