FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem Abschluss einer mit Spannung erwarteten US-Notenbanksitzung hat der Dax (DAX) am Mittwoch keine Richtung gefunden. Der deutsche Leitindex pendelte in einer engen Spanne um seinen Vortags-Schlusskurs und ging letztlich minimale 0,01 Prozent höher bei 12 309,15 Punkten aus dem Handel. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,17 Prozent auf 25 786,18 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es um 0,43 Prozent auf 2666,17 Punkte bergab.
Dass die US-Notenbank Fed am frühen Abend mitteleuropäischer Zeit im Rahmen ihres geldpolitischen Straffungskurses zum sechsten Mal die Zinsen anheben wird, gilt als sicher. Interessanter für die Anleger seien die ökonomischen Projektionen, die nicht nur eine Aktualisierung der Wachstums- und Inflationsprognosen beinhalteten, sondern auch Einblicke in die Erwartungen für die Zinsen geben sollten, schrieb Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda.
Angesichts der positiven Konjunkturimpulse durch US-Präsident Donald Trumps Steuerreform könnte es 2018 nicht nur die erwarteten drei, sondern vier Zinserhöhungen geben, so der Experte. Zudem könnte der neue Fed-Vorsitzende Jerome Powell zu möglichen wirtschaftlichen Folgen eines drohenden Handelskriegs wegen Trumps Schutzzoll-Politik befragt werden.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor am Mittwoch 0,32 Prozent auf 3401,04 Zähler. Auch in Paris und London gaben die Kurse nach. An der Wall Street stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) zum europäischen Handelsende dagegen gut ein halbes Prozent im Plus.
Dax-Schlusslicht war am Mittwoch die Deutsche Bank (4:DBKGn): Mit einem Minus von 5,15 Prozent auf 12,008 Euro notierten die Aktien so niedrig wie seit November 2016 nicht mehr. Hier belasteten negative Nachrichten zum ohnehin unter Druck stehende Kapitalmarktgeschäft. Ungünstige Wechselkurse und höhere Finanzierungskosten schmälerten die Erträge in der Unternehmens- und Investmentbank im ersten Quartal um insgesamt 450 Millionen Euro, sagte Finanzchef James von Moltke auf einer Investorenkonferenz in London.
Derweil zeigten sich Bayer-Titel (4:BAYGN) ungeachtet der Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter zur Übernahme des US-Saatgutproduzenten Monsanto (112:MON) mit plus 0,15 Prozent kaum bewegt. Allerdings sind die Auflagen für den deutschen Agrarchemie- und Pharmakonzern streng.
Auch die BMW-Aktien (4:BMWG) kamen mit plus 0,13 Prozent kaum von der Stelle, obwohl der Autobauer mit dem für 2018 angepeilten Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau positiv überraschte. Analysten hatten wegen der weiter deutlich steigenden Forschungs- und Entwicklungskosten mit einem Rückgang gerechnet.
Im MDax gehörten die Papiere des Schmierstoff-Herstellers Fuchs Petrolub (4:FPEG_p) mit minus 1,74 Prozent zu den größten Verlierern. Dessen Ziel für den freien Barmittelzufluss 2018 liege um rund ein Drittel unter seiner und der Konsensprognose, monierte Commerzbank-Analyst Michael Schäfer.