NEW YORK (dpa-AFX) - Gestützt von positiv aufgenommenen Signalen aus Jackson Hole sowie von Übernahmespekulationen haben die US-Börsen am Montag zugelegt. Der Dow Jones Industrial F:DJI gewann im frühen Handel 0,55 Prozent auf 17 095,18 Punkte und baute damit sein Plus aus der vergangenen Woche von gut zwei Prozent weiter aus. Der breit gefasste S&P-500-Index F:INX übersprang erstmals in seiner Geschichte die Marke von 2000 Punkten und stieg zuletzt um 0,56 Prozent auf 1999,52 Punkte. Für den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100
Die am Wochenende von der Konferenz der weltweit führenden Geldpolitiker in Jackson Hole ausgesandten Signale waren von den Börsianern positiv interpretiert worden. So sieht Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank, in puncto Zinswende anscheinend noch keinen zeitnahen Handelsbedarf. Keinen erkennbaren Einfluss auf den Handelsverlauf hatten dagegen aktuelle Immobiliendaten. Die Verkäufe neuer Häuser waren in den USA im Juli überraschend weiter gefallen, während Volkswirte mit einem Zuwachs gerechnet hatten. Zugleich allerdings wurde der Vormonatswert nach oben korrigiert.
Aus Unternehmenssicht standen vor allem Übernahmespekulationen im Fokus. Die Fast-Food-Kette Burger King (FSE:BGK) F:BKW will die kanadische Kaffee- und Donut-Kette Tim Hortons F:THI übernehmen und so durch die Verlegung des Hauptsitzes nach Kanada Steuern sparen. Verhandlungen über den Zukauf sind bereits angelaufen. Die beiden Unternehmen zusammen würden auf einen Marktwert von rund 18 Milliarden Dollar (13,6 Mrd Euro) kommen. Die Burger-King-Aktien sprangen um rund 15 Prozent nach oben, die Papiere von Tim Hortons steigerten ihren Wert um knapp ein Fünftel.
Auch in der Pharmabranche rollt die Übernahmewelle weiter. Der schweizerische Konzern Roche F:ROG (FSE:RHO5) will sein Geschäft mit Atemwegsmedikamenten ausbauen und sicherte sich daher am Sonntagabend für 8,3 Milliarden Dollar (6,3 Mrd Euro) den Zuschlag für das US-Biotechnologieunternehmen Intermune F:ITMN. Deren Aktien gewannen daraufhin fast 36 Prozent.
Im Dow standen die Anteilsscheine von Goldman Sachs F:GS (FSE:GOS) an der Index-Spitze mit plus 1,74 Prozent. Die US-Aufsichtsbehörde FHFA und die Großbank haben sich wegen umstrittener Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise geeinigt. Die Investmentbank muss faule Wertpapiere für 3,15 Milliarden Dollar (2,37 Mrd Euro) zurückkaufen, die sie den staatlichen Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac von 2005 bis 2007 angedreht hatte. Effektiv wird die Bank durch die Einigung laut FHFA aber zunächst nur mit 1,2 Milliarden Dollar belastet.
Andere Banken profitierten ebenfalls davon, dass zunehmend die Unsicherheit über solche Geschäfte schwindet, auch wenn dafür Milliardenstrafen fällig werden. JPMorgan F:JPM (ETR:CMC) gewannen im Dow an zweiter Stelle 1,61 Prozent. Im S&P 100 legten die Aktien der Bank of America F:BAC (ETR:NCB) um 1,24 Prozent zu und die von Morgan Stanley F:MS (ETR:DWD) gewannen sogar 2,39 Prozent.
Die US-Steel-Papiere F:X zogen um 2,49 Prozent an. Die Credit Suisse sieht bei dem Stahlhersteller aufgrund strategischer Vorteile und eines stützenden gesamtwirtschaftlichen Umfeldes Potenzial für einen tiefgreifende Wandel. Sie stuften die Aktien daher von "Underperform" auf "Outperform" hoch und verdoppelten das Kursziel auf 50 Dollar.