BONN (dpa-AFX) - Der Kabelanbieter Unitymedia kann aufatmen: Ein seit Jahren schwelender Streit um den Kauf des Konkurrenten KabelBW ist beigelegt. Ein Sprecher des Bundeskartellamtes bestätigte am Freitag, die Deutsche Telekom (XETRA:DTEGn) und Netcologne hätten ihre Beschwerden gegen die Freigabe der Fusion durch die Wettbewerbsbehörde zurückgezogen. Auch Unitymedia und die Deutsche Telekom erklärten, dass ein Vergleich erzielt worden sei. "Wir haben damit endlich Planungssicherheit", sagte eine Sprecherin des Kabelanbieters.
Das Bundeskartellamt hatte die Fusion des zweit- und des drittgrößten deutschen Kabelanbieters Ende 2011 unter Auflagen genehmigt. Doch hatten die Deutsche Telekom und Netcologne dagegen Beschwerde eingelegt und vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf recht bekommen.
In einem spektakulären Schritt hob das Gericht im Sommer 2013 die Entscheidung der Wettbewerbsbehörde auf. Das Urteil wurde zwar bislang nicht rechtskräftig. Unitymedia musste jedoch damit rechnen, dass im schlimmsten Fall der bereits vollzogene Zusammenschluss hätte rückgängig gemacht werden müssen. Diese Gefahr ist nun nach Unternehmensangaben gebannt.
Die Deutsche Telekom erklärte: "Der Vergleich trägt unseren Bedenken gegen die Wirksamkeit der Auflagen Rechnung. Wir können damit unsere Aktivitäten auf den Kabelmärkten stärker ausweiten." Zu den Details der Einigung sei Stillschweigen vereinbart worden. Von Netcologne war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Das Bundeskartellamt teilte mit, es habe dem Vergleich zugestimmt.
Unitymedia KabelBW ist nach eigenen Angaben mit mehr als sieben Millionen Kunden der größte Kabelnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg.