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'FTD': Ein Drittel der deutschen Banken weist erhöhtes Zinsrisiko aus

Veröffentlicht am 04.12.2012, 09:48
Aktualisiert 04.12.2012, 09:52
FRANKFURT/HAMBURG (dpa-AFX) - Knapp ein Drittel der rund 2.000 deutschen Banken weist einem Pressebericht zufolge ein erhöhtes Zinsänderungsrisiko aus. Das ist ein starker Anstieg, wie die 'Financial Times Deutschland' (FTD/Dienstag) berichtet. In der Vergangenheit habe die Ausreißerquote höchstens bei knapp zehn Prozent gelegen. Ein erhöhtes Zinsänderungsrisiko tritt dann auf, wenn die Verluste im Zinsbuch, die sich aus einer plötzlichen Zinsänderung ergeben, 20 Prozent der Eigenmittel übersteigen können.

Der Anstieg ist laut Zeitung eine Folge der niedrigen Zinsen und des von der Finanzaufsicht Bafin seit Jahresbeginn verschärften Stresstests. Seitdem müssen Banken durchrechnen, wie sich eine plötzliche Änderung des Leitzinses von zwei Prozentpunkten nach oben und unten auf ihr Zinsbuch auswirkt. Zuvor lag die Grenze bei 1,3 Punkten nach oben sowie 1,9 Punkten nach unten. Liegt die negative Veränderung im Zinsbuch bei mehr als 20 Prozent der Eigenmittel, müssen Banken dies der Bafin melden.

Die Finanzaufsicht will so verhindern, dass Institute im Zinsgeschäft zu hohe Risiken eingehen. Im derzeitigen Niedrig-Zinsumfeld stehen die Gewinne im Zinsgeschäft unter Druck. Um den Zinsüberschuss - für kleine Institute die wichtigste Einnahmequelle - doch noch einigermaßen stabil zu halten, könnte die Neigung steigen, von der fristenkongruenten Refinanzierung abzuweichen und Renditeunterschiede in den Laufzeiten auszunutzen. Verluste drohen dann etwa, wenn bei einer Zinsänderung die Kosten der Geldbeschaffung stärker steigen als die Erträge. Zugleich können Liquiditätsprobleme auftreten, falls Kunden kurzfristige Einlagen abziehen, die Banken zur Finanzierung langfristiger Kredite nutzen.

Ein generell höheres Risiko im deutschen Finanzgewerbe sieht die Bafin nicht. 'Ein erhöhtes Zinsänderungsrisiko allein ist für uns nicht entscheidend', sagt ein Sprecher der Zeitung. Es komme vielmehr auf die Betrachtung aller Risiken an. Der Sparkassenverband DSGV erklärte in der Zeitung, die Zahl der meldepflichtigen Institute aus der eigenen Familie liege im 'mittleren einstelligen Prozentbereich'. Der Genossenschaftsverband BVR hat keine 'detaillierte Kenntnis über Ausreißerinstitute' in seinen Reihen. Zusammen vertreten die Verbände rund drei Viertel aller Banken in Deutschland.

Zweifel an der Berechnung der Risiken hegt laut 'FTD' die Bundesbank. Sie prüft deshalb die Rechenmodelle einiger Häuser. Denn die Banken führen den Zinsstresstest mit ihren eigenen Modellen durch./enl/mne/fbr

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