Bitcoin ist bis heute trotz Korrektur ein großer Erfolg. Allein in den vergangenen fünf Jahren ist der Kurs in Euro über 6.184 % gestiegen (26.05.2021). Doch dies liegt vor allem am Umstand, dass sich die Kryptowährung bisher ohne große staatliche Eingriffe entwickeln konnte.
Zudem ist die Anzahl der Bitcoins limitiert, sodass der Kurs schnell auf Nachfrageschwankungen reagiert. Doch für ein Zahlungsmittel sind die großen Schwankungen und Zugewinne eher ein Nachteil. So bevorzugen die meisten Menschen eine stabile Währung und eine geringere Stückelung, was Bitcoin derzeit nicht bietet. Aus diesen Gründen hat er sich bisher eher zu einem Spekulationsobjekt statt zu einem Zahlungsmittel entwickelt. Hinzu kommen die folgenden Probleme.
1. China verbietet Bitcoin-Mining
Zuletzt hat China seinen Banken verboten, Bitcoin weiterhin als Zahlungsmittel zu nutzen. Allein diese Meldung führte bereits zu einem stärkeren Kursrückgang. Etwa 70 % des sogenannten Bitcoin-Mining fand bisher in China statt. Doch der Staat hat die Erschaffung neuer Bitcoin nun unter strenge Strafe gestellt. So wird Firmen, die sich weiterhin daran beteiligen, der Strom abgestellt, oder ihr Geschäft wird ganz geschlossen.
2. Iran zieht nach
Nach dem China-Verbot war bereits absehbar, dass nun viele weitere Länder ebenfalls mit einer Reaktion folgen werden. So hat der Iran das Bitcoin-Mining und das Schürfen anderen Kryptowährungen wie China verboten. Das Land gibt den Energiemangel und infolgedessen Stromausfälle als Gründe an.
85 % des Bitcoin-Mining findet hier illegal statt und verbraucht etwa 209 Megawatt an Strom. Anders als China trug der Iran von Januar bis April 2021 nur etwa 4,5 % zum weltweiten Bitcoin-Mining bei.
3. USA bereiten Krypto-Regulierung vor
Auch die USA arbeiten nun verstärkt an einer Kryptowährungs-Regulierung. So wurde beispielsweise bekannt, dass viele Steuervergehen und Terrorismusfinanzierungen über Bitcoin abgewickelt werden. Zudem sollen Investoren vor großen Verlusten geschützt werden. Die Angst wächst, weil eine Studie bereits den Einfluss auf den Aktienmarkt belegt hat, dessen Einbruch im Ernstfall ebenfalls die Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnte.
Amerikas Zentralbank und Kongressabgeordnete beraten aktuell über Richtlinien, die den Kryptomarkt stark verändern könnten. Dem Anliegen wird mittlerweile eine hohe Priorität eingeräumt. Auch die Börsenaufsichtsbehörde SEC ist für eine strengere Regulierung, um Investoren zu schützen.
4. Indien diskutiert ebenfalls strenge Bitcoin-Gesetze
Aus Indien kommen derzeit verschiedene Meldungen, die von einer strengeren Regulierung bis hin zu einem Verbot reichen. So könnten Bitcoin und weitere Kryptowährungen zukünftig als digitaler Vermögenswert statt als Währung eingestuft werden, was zum Beispiel auch steuerliche Folgen hätte. Im Gespräch ist zudem die Einführung einer eigenen digitalen Währung. Auch Länder wie China und Russland möchten diesen Weg gehen. Der Handel und das Halten von Bitcoin könnte dann verboten werden.
Christof Welzel besitzt keine Kryptowährungen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Bitcoins.
Motley Fool Deutschland 2021