Zürich, 10. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse wird am Donnerstag schwächer erwartet. Schwache Vorgaben aus den USA und Fernost dürften auch die Schweizer Aktien belasten. An der Wall Street .DJI warfen die Anleger wegen des nachgebenden Ölpreises und aus Furcht vor einer Abkühlung der chinesischen Wirtschaft Anteilspapiere auf den Markt. Die Abwärtsbewegung setzte sich nach enttäuschenden Konjunkturzahlen aus Japan an den Börsen in Asien fort. "Und diesem Trend werden wir uns wohl nicht entziehen können", sagte ein Händler.
Die Bank Julius Bär berechnete den SMI JBPRE01 auf Basis vorbörslich genannter Kurse um 0,8 Prozent tiefer mit 8798 Zählern. Der SMI-Future FSMIc1 sank um 0,7 Prozent auf 8806 Punkte. Am Vortag war der Leitindex .SSMI noch um 1,3 Prozent gestiegen.
Impulse erwarten Händler von den US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Unter anderem steht der wöchentliche Arbeitsmarkt bericht auf dem Programm. Die amerikanische Notenbank macht eine Zinswende von einer nachhaltigen Erholung der US-Wirtschaft abhängig.
Händler rechnen mit Verkäufen auf breiter Front. "Möglicherweise können sich die Pharma- und Lebensmittelwerte besser als der Markt schlagen", sagte ein Börsianer. Die Titel von Nestle NESN.VX , Novartis NOVN.VX und Roche ROG.VX gelten als krisenresistent. Dagegen dürften die Anteile von Bank und zyklischen Firmen einen Grossteil der am Vortag erzielten Gewinne wohl wieder verlieren.
Die Aktien der Credit Suisse CSGN.VX wurden vorbörslich um ein Prozent tiefer indiziert. Das Geldhaus gehört einem Insider zufolge zu den Banken, die wegen möglicher Manipulationen bei der Versteigerung von US-Staatsanleihen ins Visier der New Yorker Finanzaufsicht geraten sind. Die Behörde habe von mehreren Banken Anfang August Informationen über die Abteilungen verlangt, die sich mit der Auktion der Bonds befassen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Damit sei aber noch kein konkreter Verdacht eines Fehlverhaltens verbunden.
Die Swisscom-Titel SCMN.VX wurden um 0,5 Prozent niedriger indiziert. Die Wettbewerbsbehörde nimmt die Werbe-Kooperation des Telekomkonzerns mit dem staatlichen Radio- und Fernsehsender SRG und dem Verlagshaus Ringier genauer unter die Lupe. Der WEKO zufolge gibt es Anhaltspunkte, dass der Zusammenschluss im Bereich der Werbevermarktung eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt.