Zürich, 28. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat die neue Woche mit tieferen Kursen begonnen. Händler erklärten, die Anleger hätten einen Teil der Gewinne vom Freitag ins Trockene gebracht. Viele Investoren seien angesichts der unsicheren konjunkturellen Entwicklung vorsichtig. So brachen die Gewinne der chinesischen Industrie im August so stark ein wie seit 2011 nicht mehr. Steigende Kosten, weiterhin fallende Preise sowie die Schwankungen am Aktienmarkt drückten die Überschüsse innert Jahresfrist um 8,8 Prozent.
Der SMI .SSMI verlor bis kurz vor Mittag 0,4 Prozent auf 8474 Punkte. Am Freitag hatte der Leitindex .SSMI 2,8 Prozent zugelegt. Die Kursrückgänge an den Aktienmärkten hätten bereits viel von den eingetrübten Konjunktur- und Gewinnaussichten vorweggenommen, erklärten die Analysten der Zürcher Kantonalbank. "Mittelfristig sollte dies eine gute Basis für Kursgewinne abgeben", hiess es weiter.
Die deutlichsten Kursgewinne verzeichneten Roche ROG.VX mit einem Anstieg von 1,5 Prozent. Die Einzelheiten zur Wirksamkeit eines neuen Medikaments zur Behandlung von Multipler Sklerose befeuerten Hoffnungen auf einen neuen Milliarden-Umsatzbringer für den Schweizer Arzneimittelhersteller. Ocrelizumab erwies sich in spätklinischen Tests der Phase III eine schwer zu behandelnde Form der Erkrankung als wirksam.
Richemont CFR.VX verteuerten sich um 0,2 Prozent. Die Deutsche Bank hat die Titel des Luxusgüterkonzerns auf "Buy" von "Hold" hochgestuft.
Auf den Verkaufszetteln stand erneut LafargeHolcim LHN.VX . Die Aktien des Zementkonzerns verloren weitere 1,9 Prozent. Seit Jahresbeginn haben die Titel ein Viertel an Wert verloren. Händler erwähnten die Sorge um eine Abschwächung der Konjunktur in den Schwellenländern, wo der Konzern stark engagiert ist.
Credit Suisse CSGN.VX sanken um 1,6 Prozent und entwickelten sich damit im Rahmen des europäischen Bankenindex .SX7P . Rivale UBS UBSG.VX hielt sich mit einem Abschlag von 1,1 Prozent etwas besser. Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen UBS, Julius Bär BAER.VX und eine Reihe ausländischer Banken eingeleitet. Die Weko verfüge über Anhaltspunkte, dass unter den Banken möglicherweise unzulässige Wettbewerbsabreden im Handel mit Edelmetallen getroffen wurden. Bär gaben 1,3 Prozent nach.
Am breiten Markt drückte eine Empfehlung von Credit Suisse die Aktien des Derivateanbieters Leonteq LEON.S und des Süssstoffherstellers Evolva EVE.S über sechs Prozent ins Minus. Die Bank setzte die Titel als "Small and Midcap High Conviction Ideas" ab.