von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Duft der Freiheit nach der Pandemie liegt wieder in der Luft, was bedeuten muss, dass es Zeit ist, Tourismusaktien zu kaufen.
Die Aktie von Melia Hotels machte am Montag einen Satz von über 24% nach oben, als sich Spaniens größter Hotelbetreiber über die Ankündigung von Premierminister Pedro Sanchez am Samstag freute, dass das Land seine Hotels ab Juli wieder für Touristen öffnen wird.
„Spanien braucht Tourismus und der Tourismus braucht Sicherheit sowohl in Bezug auf Herkunft als auch Ziel. Wir werden garantieren, dass Touristen weder Risiken eingehen noch Risiken in unser Land bringen “, sagte Sanchez. „Wir senden heute allen eine Nachricht: Spanien wird ab Juli auf Sie warten."
Die Melia-Aktie hat noch viel Raum, um sich weiter zu erholen: Die Aktie liegt gegenüber Januar immer noch um fast die Hälfte tiefer und notiert auf knapp einem Drittel ihres Niveaus von vor zwei Jahren, bevor der Handelskrieg zwischen den USA und China die Wirtschaft der Eurozone traf.
Die International Airlines Group (LON:ICAG), die Muttergesellschaft der spanischen Iberia und Vueling, legte ebenfalls um über 10% zu, während der Flughafenbetreiber Aena um 5,7% und Amadeus, ein Softwareunternehmen, das hauptsächlich die Reisebranche bedient, um 5,5% stiegen.
Spanien war gezwungen, neben Italien den strengsten Maßnahmenkatalog in Europa zu verhängen. Wie ein Großteil des Kontinents erkannte es nur langsam die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Ausbreitung des Coronavirus, und die Pandemie drohte ihre Wirtschaft stärker zu treffen als die meisten anderen Länder in der Region, da sie unverhältnismäßig starke Auswirkungen auf den Reise- und Tourismussektor hatte. Letzterer erwirtschaftet rund 11% des spanischen BIPs, während es in der Europäischen Union insgesamt nur 4% sind.
Die Ankündigung Spaniens hat den gesamten europäischen Reisesektor elektrisiert: Flughafen Wien (VIE:VIEV), der Betreiber des Wiener Flughafens, stieg um über 10% in der Hoffnung, dass die Sommersaison noch gerettet werden könnte (obwohl dies hauptsächlich von den Deutschen abhängt, die mit dem Auto anreisen), während die Aktien des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport (DE:FRAG) und die von Aeroports de Paris ebenfalls zulegte. Der Reiseveranstalter Tui (DE:TUIGn) legte an der Frankfurter Börse ebenfalls zu, während der norwegische Air Shuttle um 9,4% stieg.
Die große Frage ist nun: Wie viele Menschen werden zuversichtlich genug sein, um einen Flug, die beengten Platzverhältnisse im Hotel und die Nähe anderer Urlauber zu riskieren? Und werden Firmen wie Tui, die vor zwei Wochen als Reaktion auf den Nachfragerückgang 8.000 Stellen abgebaut haben, über genügend Ressourcen an den richtigen Stellen verfügen, um sicherzustellen, dass sie doch noch von einer bereits abgeschriebenen Saison profitieren (Tui hat demonstrativ im Jahresabschluss nur Buchungen für die kommende Wintersaison angeführt)?
In jedem Fall sollte alles, was die Industrie von hier aus retten kann, angesichts der apokalyptischen Erwartungen, die derzeit in die Preise einfließen, ein Bonus sein.