Investing.com - Kommt sie nun, oder kommt sie nicht, die galoppierende Inflation? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Zentralbanker der Welt, sondern auch den typischen Investor, der in regelmäßigen Intervallen in den Aktienmarkt investiert. Kürzlich räumten die Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks ein, dass die Inflation etwas länger als ursprünglich angenommen hoch bleiben könnte, wobei von vornherein klar war, dass ihr Transitory-Narrativ äußerst dehnbar ist.
Aus diesem Grund hat die UBS (SIX:UBSG) nun 10 Unternehmen ausgewählt, die über eine starke Preissetzungsmacht verfügen und deshalb von einem anhaltenden inflationären Umfeld profitieren dürften. Denn umso leichter es den Unternehmen fällt, Preissteigerungen im Einkauf an die Verbraucher weiterzugeben, desto weniger werden ihre Margen und ihre Gewinne unter der steigenden Teuerung leiden.
Der Schweizer Großbank zufolge schlagen sich Unternehmen, die über eine hohe Preissetzungsmacht verfügen, während und nach Phasen hoher Inflation tendenziell besser als andere. Am stärksten ausgeprägt ist dieser Trend bei Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung, z.B. in den Sektoren Finanzen (NYSE:XLF), Energie (NYSE:XLE) und Versorger (NYSE:XLU).
Die Inflation ist hoch und dürfte hoch bleiben
Letzte Woche schätzte die Fed ihre wichtigste Messgröße für die Inflation - den Kernpreisindex für persönliche Konsumausgaben - für dieses Jahr auf 3,7 %. Gegenüber der Juni-Prognose von 3 % stellt dies einen deutlichen Anstieg dar. Hatte die Zentralbank zuvor mitgeteilt, dass sie für einige Zeit Inflationsraten von über 2 % zulassen wolle, so liegt die Teuerung dann mit 3,7 % doch ein gutes Stück über dem Zielwert von 2 %. Und auch in den Folgejahren ist den Projektionen nach nur eine allmähliche Annäherung an das Ziel zu erwarten.
"Wir gehen davon aus, dass das Thema Preissetzungsmacht in den kommenden Quartalen stärker in den Fokus rücken wird", so die UBS in ihrer Mitteilung, "und zwar angesichts des Anstiegs der Transportkosten, der steigenden Rohstoffpreise, der Probleme in der Lieferkette und des sich beschleunigenden Lohnwachstums."
Nach Ansicht der Bank schneiden Unternehmen mit einer größeren Preissetzungsmacht besser ab als andere. "Nach Zeiten hoher Inflation übertraf unsere quantitative Auswahl von Aktien mit hoher Preissetzungsmacht die Aktien mit niedriger Preissetzungsmacht in den folgenden 12 Monaten um 20 %."
So können die Unternehmen ihre steigenden Kosten auf ihre Preise umlegen und ihre Gewinnspannen sichern. Bestes Beispiel hierfür war gestern Dollar Tree (NASDAQ:DLTR), ein Discounter in den USA, der für einige Artikel in seinen Geschäften eine Preiserhöhung auf 1,25 oder sogar 1,50 Dollar angekündigt hat. Damit trägt er den höheren Kosten Rechnung, um die Margen nicht zu gefährden.
"Die bevorstehende Gewinnsaison für das dritte Quartal könnte ein weiterer wichtiger Katalysator für dieses Thema sein, denn steigende Einkaufskosten und Störungen in der Lieferkette könnten sich nun deutlicher auf die Unternehmensgewinne und die Gewinnüberraschungen auswirken."
Die folgenden zehn Aktien könnten sich laut der UBS bei einer steigenden Inflation besser entwickeln.
Die Liste wurde durch die Einschätzungen und Kursziele der von Investing.com befragten Analysten ergänzt. Außerdem umfasst sie eine technische Lagebeurteilung zu jeder der unten aufgeführten Aktien.
- Starbucks (NASDAQ:SBUX): die für ihre Kaffeespezialitäten bekannte Kaffeehauskette wird von 20 Analysten zum Kauf empfohlen, 14 raten zum Halten und einer zum Verkauf. Das durchschnittliche Starbucks-Kursziel liegt bei 131,13 Dollar. Aktuell notiert die Aktie bei 112,33 Dollar und bewegte sich in den letzten 52 Wochen in einer Spanne von 95 bis 148 Dollar. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess kommt für die Starbucks-Aktie auf Tagesbasis auf ein "Strong Sell" und auf Wochenbasis auf "Neutral".
- First Hawaiian (NASDAQ:FHB): Hawaiis ältestes und größtes Finanzinstitut mit Sitz in Honolulu kommt derzeit auf zwei Kaufempfehlungen. 4 Analysten halten die Aktie für haltenswert und zwei raten zum Verkauf. Der durchschnittliche First Hawaiian-Zielpreis liegt aktuell bei 29,17 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit plus 2,43 %. In den letzten 52 Wochen handelte das Papier zwischen 27 und 33 Dollar. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die First Hawaiian-Aktie kommt auf Tagesbasis auf ein "Strong Sell" und auf Wochenbasis auf "Neutral".
- Popular (NASDAQ:BPOP): bei der Popular Bank handelt es sich um eine hispanoamerikanische Bank mit Filialen in Florida, New Jersey und New York. 3 Analysten raten zum Kauf der Popular-Aktie, einer zum Halten und keiner zum Verkauf. Der durchschnittliche Popular-Zielpreis liegt aktuell bei 89,75 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit minus 12 %. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die Popular-Aktie kommt auf Tagesbasis auf ein "Strong Buy" und auf Wochenbasis ebenfalls auf ein "Strong Buy".
- Moelis & Co (NYSE:MC): ein Analyst rät bei den Aktien der New Yorker Investmentbank zum Kauf, sieben zum Halten und einer zum Verkaufen. Der durchschnittliche Moelis-Zielpreis liegt aktuell bei 63,50 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit minus 0,25 %. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die Moelis-Aktie kommt auf Tagesbasis auf ein "Strong Buy" und auf Wochenbasis ebenfalls auf ein "Strong Buy".
- Hilton Worldwide Holdings (NYSE:HLT): Insgesamt raten zehn Analysten zum Kauf der Hotel-Aktie, 12 schlagen vor sie zu halten und kein Analyst rät zum Verkauf. Der durchschnittliche Hilton Worldwide Holdings-Zielpreis liegt aktuell bei 133,68 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit minus 0,80 %. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die Hilton Worldwide Holdings-Aktie kommt auf Tagesbasis auf ein "Strong Buy" und auf Wochenbasis ebenfalls auf ein "Strong Buy".
- Keurig Dr Pepper (NASDAQ:KDP): die Aktien des Getränkeherstellers empfehlen derzeit 10 Analysten zum Kauf, acht zum Halten und keiner zum Verkauf. Der durchschnittliche Keurig Dr Pepper-Zielpreis liegt aktuell bei 39,53 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit plus 13,8 %. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die Keurig Dr Pepper-Aktie kommt auf Tagesbasis auf "Neutral" und auf Wochenbasis ebenfalls auf "Neutral".
- SolarEdge Technologies (NASDAQ:SEDG): den Spezialisten für erneuerbare Energien halten 17 Analysten für kaufenswert, fünf raten die Aktie zu halten und zwei zum Verkauf. Der durchschnittliche SolarEdge Technologies-Zielpreis liegt aktuell bei 327,43 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit plus 23,6 %. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die SolarEdge Technologies-Aktie kommt auf Tagesbasis auf ein "Strong Sell" und auf Wochenbasis auf ein "Sell".
- Generac Holdlings (NYSE:GNRC): den Aktien des Entwicklers und Herstellers von Energietechnologielösungen stehen 16 Analysten positiv gegenüber, zwei raten zum Halten und keiner zum Verkauf. Der durchschnittliche Generac-Zielpreis liegt aktuell bei 498,63 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit plus 21,6 %. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die Generac-Aktie kommt auf Tagesbasis auf ein "Strong Sell" und auf Wochenbasis auf ein "Strong Buy".
- Dominion Energy (NYSE:D): die Aktie des Strom- und Erdgasanbieters kommt derzeit auf 11 Kaufempfehlungen. Dagegen halten fünf Analysten die Papiere für haltenswert. Nur einer rät zum Verkauf. Der durchschnittliche Dominion Energy-Zielpreis liegt aktuell bei 84,84 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit plus 14 %. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die Dominion Energy-Aktie kommt auf Tagesbasis auf ein "Strong Sell" und auf Wochenbasis ebenfalls auf ein "Strong Sell".
- Hasbro (NASDAQ:HAS): 11 Analysten raten zum Kauf der Aktien des Spielzeugherstellers, 4 zum Halten und keiner zum Verkauf. Der durchschnittliche Hasbro-Zielpreis liegt aktuell bei 114,77 Dollar. Der Abstand zwischen durchschnittlichem Kursziel und aktuellem Kurs beträgt damit plus 24,1 %. Der von Investing.com durchgeführte mehrstufige technische Analyseprozess für die Hasbro-Aktie kommt auf Tagesbasis auf ein "Strong Sell" und auf Wochenbasis ebenfalls auf ein "Strong Sell".