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Unsicherheitsfaktor Italien schwächt Euro und drückt Börsen

Veröffentlicht am 28.05.2018, 17:54
© Reuters. The German share price index, DAX board, is seen at the stock exchange in Frankfurt
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Frankfurt (Reuters) - Die Aussicht auf Neuwahlen in Italien hat am Montag Anleger an den europäischen Finanzmärkten verprellt.

Der Euro fiel bis auf ein Sechs-Monats-Tief von 1,1608 Dollar nach 1,1728 im frühen Handel. Rasch war die Erleichterung über die gescheiterten Pläne einer eurokritischen Regierung in Rom neuer Besorgnis gewichen, Neuwahlen könnten de facto zu einem Referendum über Italiens Zukunft in Europa werden. Dies drückte die Börse in Mailand um zwei Prozent ins Minus. In Frankfurt fiel der Dax um 0,6 Prozent bei 12.863 Zähler, der EuroStoxx50 verlor rund ein Prozent. In London und New York blieben die Börsen am Montag wegen eines Feiertages geschlossen.

"Aus heutiger Sicht ist der Amtsantritt einer italienischen Regierung, die auf Konfrontationskurs zur Europäischen Union geht und deren Regeln missachtet, nur aufgeschoben", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Denn aus den nun erwarteten Neuwahlen könnte die rechte Lega gestärkt hervorgehen. Analyst Holger Schmieding von der Berenberg Bank stimmte dem zu: "Die Radikalen werden wahrscheinlich noch lauter als zuvor gegen das proeuropäische 'Establishment' Italiens und eine angebliche 'deutsche Hegemonie' durch das Regelwerk der gemeinsamen Währung vorgehen."

Italiens Präsident Sergio Mattarella hat den Wirtschaftsexperten Carlo Cottarelli mit der Bildung einer Übergangsregierung beauftragt. Im Herbst oder spätestens Anfang 2019 soll es aber Wahlen geben. Am Sonntagabend hatte Giuseppe Conte, der eine Koalition von Lega und der populistischen 5-Sterne-Bewegung führen sollte, wegen Mattarellas Veto gegen einen Euroskeptiker als Wirtschaftsminister seinen Regierungsauftrag zurückgegeben. Eine von Cottarelli geführte Regierung wird von der Lega und der 5-Sterne-Bewegung abgelehnt. Sie warfen dem Präsidenten Amtsmissbrauch vor. 5-Sterne-Chef Luigi Di Maio rief das Parlament auf, den Präsidenten abzusetzen.

Anleger warfen auch italienische Anleihen aus ihren Depots. Die Rendite der zehnjährigen Titel stieg im Gegenzug bis auf 2,7 Prozent. Der Risikoaufschlag gegenüber der vergleichbaren Bundesanleihe erhöhte sich deutlich. Damit steigen die Refinanzierungskosten des hoch verschuldeten Landes. Unter Druck gerieten an der Mailänder Börse vor allem Aktien von Banken wie der HVB-Mutter Unicredit (MI:CRDI) und Intesa Sanpaolo (MI:ISP), die um über drei Prozent einbrachen.

DAIMLER-CHEF MUSS IN BERLIN ANTANZEN

© Reuters. The German share price index, DAX board, is seen at the stock exchange in Frankfurt

Einer der größten Dax-Verlierer waren die Aktien von Daimler (DE:DAIGn) mit einem Abschlag von 1,3 Prozent. Konzernchef Dieter Zetsche war vom Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nach Berlin zitiert worden, weil das Kraftfahrt-Bundesamt in der vergangenen Woche wegen eines Manipulationsverdachts den Rückruf vom Mercedes-Vans angeordnet hatte. Volkswagen (DE:VOWG)- und BMW-Papiere gaben ebenfalls nach.

Unter Druck blieben auch die Aktien der Commerzbank (DE:CBKG), die um über zwei Prozent abrutschten. In der vergangenen Woche hatten sie im Sog der Deutschen Bank (DE:DBKGn) bereits 5,6 Prozent verloren. Die Titel des größten deutschen Geldhauses gaben am Montag fast ein Prozent nach. Anleger sind vom neuen Kurs des Vorstands nicht überzeugt.

Der Rückgang der Ölpreise angesichts von Spekulationen auf höhere Fördermengen verhalf Lufthansa (DE:LHAG) zu einem Plus von 1,4 Prozent. Anleger setzten auf niedrigere Kerosinpreise.

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